Energiepass für das Haus

Was ist der Energiepass?

Der Energiepass ist ein Dokument, das den Energiebedarf eines Gebäudes aufzeigt. Es enthält wichtige Kennzahlen wie den spezifischen Heizwärmebedarf (HWB) und den Gesamtenergieeffizienzfaktor (fGEE). Diese Werte geben Aufschluss darüber, wie viel Energie pro Quadratmeter zur Beheizung des Gebäudes benötigt wird und wie effizient das Gebäude im Vergleich zu einem Referenzgebäude aus dem Jahr 2007 ist​.

Wann wird ein Energiepass benötigt?

Ein Energiepass ist in verschiedenen Situationen erforderlich:

1. Neubau und Sanierung:
   
   Bei jedem Neubau und größeren Renovierungen von Gebäuden ist der Energiepass erforderlich. Dazu zählen auch Zubauten und Umbauten, die eine wesentliche Veränderung der Gebäudehülle oder der technischen Anlagen mit sich bringen. Der Energiepass muss bereits beim Bauverfahren vorgelegt werden​.

2. Verkauf und Vermietung:
   
   Beim Verkauf oder der Vermietung eines Gebäudes oder einer Wohnung ist der Energiepass ebenfalls verpflichtend. Der Verkäufer oder Vermieter muss den Energiepass vorlegen, um den potenziellen Käufern oder Mietern Informationen über den Energieverbrauch des Gebäudes zu geben. Dies gilt sowohl für Wohn- als auch für Gewerbeimmobilien​.

3. Förderungen:
   
   Bei der Beantragung von Wohnbauförderungen, insbesondere für Neubauten und umfassende energetische Sanierungen, ist der Energiepass eine Voraussetzung. Er dient als Nachweis für die Erfüllung der energetischen Anforderungen, die mit den Fördermitteln verknüpft sind​.

4. Öffentliche Gebäude:
   
   Für öffentliche Gebäude mit einer Bruttogrundfläche von mehr als 250 m² ist ein Energiepass notwendig, der zudem öffentlich zugänglich gemacht werden muss.

Die Bedeutung des Energiepasses

Der Energiepass dient mehreren wichtigen Zwecken:

• Vergleichbarkeit und Transparenz:
  
  Der Energiepass ermöglicht es, den Energieverbrauch unterschiedlicher Gebäude miteinander zu vergleichen. Dies schafft Transparenz und hilft Käufern und Mietern, fundierte Entscheidungen zu treffen. Kritiker bemängeln jedoch, dass der Energiepass aufgrund der Komplexität der Kennzahlen nicht immer leicht verständlich ist.

• Planung von Sanierungsmaßnahmen:
  
  Bei der Sanierung von Gebäuden bietet der Energiepass eine wichtige Grundlage. Er zeigt, in welchen Bereichen des Gebäudes die meiste Energie verloren geht und welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um die Energieeffizienz zu verbessern​.

• Gesetzliche Anforderungen:
  
  Der Energiepass ist ein zentraler Bestandteil der österreichischen Baugesetze. Diese Gesetze legen fest, dass Neubauten und größere Renovierungen nur mit einem gültigen Energiepass durchgeführt werden dürfen. Zudem ist der Energiepass eine Voraussetzung für verschiedene Förderungen und steuerliche Vorteile, die für energieeffizientes Bauen und Sanieren gewährt werden​.
   

Ausstellung und Gültigkeit

Der Energiepass darf nur von zertifizierten Fachleuten vor Ort ausgestellt werden. In Österreich sind dies meist Ingenieure, Architekten oder spezielle Energieberater, die über die nötige Qualifikation verfügen. Der Pass ist in der Regel zehn Jahre gültig, danach muss er erneuert werden, insbesondere wenn bauliche Veränderungen vorgenommen wurden, die die Energieeffizienz beeinflussen​.

Kosten für den Energiepass

Die Kosten für die Erstellung eines Energiepasses in Österreich können variieren, abhängig von mehreren Faktoren wie der Größe des Gebäudes, der Komplexität der Berechnungen und der Region, in der sich das Gebäude befindet. Im Allgemeinen liegen die Kosten für einen Energiepass für ein Einfamilienhaus in einem Bereich von etwa 300 bis 700 Euro.

Faktoren, die die Kosten beeinflussen:

1. Gebäudegröße und Komplexität:
   Größere oder komplexere Gebäude erfordern aufwändigere Berechnungen, was die Kosten erhöhen kann. Ein Standard-Einfamilienhaus fällt dabei in den unteren bis mittleren Kostenbereich.

2. Regionale Unterschiede:
   In verschiedenen Bundesländern Österreichs können die Preise unterschiedlich sein, abhängig von der Nachfrage nach Energieausweisen und der Anzahl der verfügbaren zertifizierten Fachleute.

3. Angebote und Wettbewerbsfaktoren:
   Je nach Anbieter und regionalem Wettbewerb können die Preise ebenfalls schwanken. Es lohnt sich daher, mehrere Angebote von den Fachbetrieben einzuholen.

4. Art des Energiepasses:
   Ein Energiepass kann für das gesamte Gebäude oder für einzelne Nutzungseinheiten ausgestellt werden. Ein Pass für das gesamte Gebäude ist in der Regel teurer.

5. Zusätzliche Dienstleistungen:
   Manche Anbieter kombinieren die Ausstellung des Energiepasses mit weiteren Dienstleistungen, wie z.B. einer Energieberatung oder der Erstellung eines Sanierungsplans, was die Kosten ebenfalls beeinflussen kann.

Durchschnittliche Kosten:

• Einfaches Einfamilienhaus: Ca. 300 - 500 Euro.
• Größeres oder komplexeres Gebäude: Ca. 500 - 700 Euro.
   

Es ist ratsam, vor der Beauftragung eines Dienstleisters detaillierte Informationen über die inkludierten Leistungen und eventuelle Zusatzkosten einzuholen, um eine klare Kostenvorstellung zu haben. Nutzen Sie weiters unseren Baukostenrechner für den Energieausweis, um nach weiteren Richtpreisen zu suchen. 

Ihr BauCheck-Team