Steckdosen - Planung, Vorschriften & Kosten, Haustechnikplan
21.02.2024

Die sorgfältige Planung von Steckdosen in einem Einfamilienhaus ist ein wesentlicher Bestandteil der elektrischen Installation, der nicht nur den Wohnkomfort und die Funktionalität des Hauses erheblich beeinflusst, sondern auch die Sicherheit der Bewohner gewährleistet. Wir gehen in diesem Artikel auf einige der Vorschriften in Österreich etwas näher ein, und geben Ihnen einige Empfehlungen, welche Ihnen bei der Planung von Steckdosen bei Ihrem neuen Zuhause behilflich sein können. Unabhängig von den Mindestanzahlen in den Vorschriften und in unseren Empfehlungen, ist es jedenfalls besser, mehr Steckdosen einbauen zu lassen, damit Ihr Haus auch langfristig den gewünschten Wohnkomfort bietet.

Allgemeine Empfehlungen für die Anzahl an Steckdosen

Steckdosen im Wohnzimmer 

Im Wohnzimmer sollte für jede 3 Meter Wandlänge mindestens eine Steckdose eingeplant werden. Zusätzlich sind Steckdosen für den Anschluss von Fernsehern, Hi-Fi-Anlagen und anderen Unterhaltungselektronikgeräten vorzusehen. Dies sollte ermöglichen, dass Sie eine flexible Raumgestaltung haben und gleichzeitig  die Bedürfnisse des modernen Wohnens berücksichtigt werden.

Steckdosen in der Küche 

In der Küche sind die Anforderungen aufgrund der Vielzahl an elektrischen Geräten höher. Über der Arbeitsfläche sollten mehrere Steckdosen für Kleingeräte wie Mixer, Kaffeemaschinen oder Toaster installiert werden. Für größere Küchengeräte wie Kühlschränke und Backöfen sind mindestens zwei Steckdosen erforderlich. Die Empfehlung sieht vor, alle 150 cm eine Steckdose anzubringen, um eine ausreichende Versorgung und Flexibilität bei der Nutzung der Küchenarbeitsfläche zu gewährleisten.

Steckdosen im Schlafzimmer

Im Schlafzimmer empfiehlt es sich, mindestens zwei Steckdosen an jedem Bettstandort zu planen, um den Komfort für die Bewohner zu erhöhen. Zusätzliche Steckdosen sollten für Nachttische, Kommoden und eventuell für Fernsehgeräte oder andere elektronische Geräte vorgesehen werden.

Steckdosen im Badezimmer

Das Badezimmer erfordert eine besondere Aufmerksamkeit in Bezug auf die Sicherheit. Steckdosen müssen außerhalb der definierten Gefahrenbereiche installiert werden, um Schutz vor Wasser zu gewährleisten. In der Regel ist mindestens eine Steckdose in der Nähe des Waschbeckens unter Berücksichtigung der Sicherheitsvorschriften, wie dem Einsatz von FI-Schutzschaltern, vorgeschrieben.

Die Planung und Installation von Steckdosen sollte idealerweise von einem qualifizierten Fachmann durchgeführt und geprüft werden.

Spezifische Überlegungen für Steckdosen für andere Räume

In Zeiten, in denen das Arbeiten von zu Hause aus immer üblicher wird, ist es wichtig, genügend Steckdosen für Computer, Drucker und andere Bürogeräte vorzusehen. Dies gewährleistet nicht nur die Funktionalität des Arbeitsbereichs, sondern auch den Komfort und die Produktivität, wenn Sie die Option einen Home-Office in Betracht ziehen wollen.

Für Außenbereiche ist es ebenso wichtig, Steckdosen für Gartengeräte, Außenbeleuchtung und Aktivitäten im Freien einzuplanen. Dabei sollte besonders auf wasserdichte Lösungen geachtet werden, um Sicherheit und Langlebigkeit der Installationen zu garantieren.

In Kinderzimmern müssen die Steckdosen kindersicher geplant werden. Es ist zudem sinnvoll, zusätzliche Steckdosen für zukünftige Bedürfnisse, wie zum Beispiel Computer oder Spielkonsolen, vorzusehen, um den Raum an das Wachstum und die sich ändernden Interessen der Kinder anzupassen.

Der Technikraum oder die Garage benötigt ebenfalls eine durchdachte Planung der Steckdosen. Hier müssen Geräte wie Werkzeuge, Waschmaschine, Trockner und andere Haushaltsgeräte berücksichtigt werden. Eine ausreichende Anzahl an Steckdosen in diesen Bereichen stellt sicher, dass alle Geräte problemlos betrieben werden können und bietet Flexibilität für zukünftige Anschaffungen.

Planungsgrundsätze für Steckdosen

Um zukünftigen Bedarf und Veränderungen im Haushalt Rechnung zu tragen, sollten von Anfang an zusätzliche Steckdosen vorgesehen werden. Diese vorausschauende Planung ermöglicht es, auf neue Technologien, Geräte oder Änderungen in der Nutzung der Räumlichkeiten ohne größere Umbauten zu reagieren. 

Sicherheit spielt bei der Planung elektrischer Installationen eine entscheidende Rolle. Insbesondere in Haushalten mit Kindern ist die Verwendung von kindersicheren Steckdosen unerlässlich, um Unfälle zu vermeiden. Ebenso ist die Installation von Fehlerstrom-Schutzschaltern (FI-Schutzschaltern) unverzichtbar, um den Schutz vor elektrischem Schlag zu gewährleisten, besonders in Bereichen mit erhöhtem Risiko wie Bädern und Küchen.

Gesetzliche Vorschriften und Normen in Österreich

    Bei der Planung von Steckdosen in Einfamilienhäusern in Österreich ist es wichtig, die gesetzlichen Vorschriften und Normen zu berücksichtigen, um sowohl den Wohnkomfort zu erhöhen als auch den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen. Die ÖVE/ÖNORM E 8001-1 ist eine zentrale Norm, die die Mindestanforderungen für elektrische Installationen in Wohngebäuden festlegt. Diese umfasst unter anderem die Anzahl und Platzierung von Steckdosen, um eine sichere und effiziente Nutzung elektrischer Geräte zu gewährleisten. Zusätzlich müssen Planer und Bauherren die Elektrotechnikverordnung in Österreich beachten, welche nationale Vorschriften für die elektrische Installation in Wohngebäuden stellt. Diese Vorschriften sind entscheidend, um sicherzustellen, dass alle elektrischen Installationen den Sicherheitsstandards entsprechen und gleichzeitig eine ausreichende Versorgung für den Haushalt bieten. Es ist daher von großer Bedeutung, dass die Installationen von einem qualifizierten Elektrofachmann durchgeführt und entsprechend diesen Normen und Vorschriften geprüft werden. Die Einhaltung dieser Richtlinien dient nicht nur der Sicherheit der Bewohner, sondern trägt auch dazu bei, die Funktionalität und den Komfort des Wohnraums zu optimieren.

    Kosten für Steckdosen

    In Österreich variieren die Kosten für die Installation einer Steckdose je nach Aufwand, Materialien und ob es sich um eine Neuinstallation, das Versetzen oder den Austausch einer bestehenden Steckdose handelt. Für das Versetzen einer Steckdose können die Kosten zwischen etwa 80 EUR und 150 EUR liegen. Dies umfasst die Anfahrtskosten des Elektrikers, Materialkosten (für Steckdose, Kabel, Unterputzdose) und die Arbeitszeit. In komplizierteren Fällen, wo umfangreichere Anpassungsarbeiten erforderlich sind, können die Kosten auch deutlich höher ausfallen​​.

    Bei der Neuinstallation einer Steckdose sind die Materialkosten meist gering und beinhalten unter anderem Kosten für Stromkabel, Leerrohre, Gips und Kleinteile, sowie die Unterputzdose an der neuen Einbaustelle. Die Gesamtkosten setzen sich aus Material- und Arbeitskosten zusammen, wobei die Arbeitskosten durch den individuellen Aufwand bestimmt werden. Bei einer Unterputz-Installation liegen die Materialkosten zwischen 1,60 und 4,40 EUR pro laufendem Meter, zuzüglich der einmaligen Kosten für die Unterputzdose. Die Kosten für eine neue Steckdose variieren je nach Ausführung zwischen 5 und 40 EUR​​.

    Es gibt auch Kostenbeispiele für spezifische Installationssituationen. Zum Beispiel kann das Verlegen einer Steckdose über eine Distanz von 8 Metern, einschließlich der Anfahrtskosten, Materialkosten und Arbeitskosten, insgesamt 395 EUR kosten. Für eine einfachere Ausführung, wie das Versetzen einer Steckdose um 4 Meter und die Installation einer neuen Aufputz-Steckdose, können die Kosten bei etwa 109,50 EUR liegen​​.

    Beim Planen von Steckdosen im Neubau sollten Sie auch bedenken, dass verschiedene Steckdosentypen unterschiedliche Kosten verursachen können. Um die genauen Kosten für Ihr Projekt zu ermitteln, ist es ratsam, Angebote von mehreren Elektrikern einzuholen und die Preise sowie Leistungen zu vergleichen. Nutzen Sie auch unseren Baukostenrechner für Elektroinstallationen oder den Baukostenrechner für die Elektroplanung für weitere Richtpreise. 

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