Förderungen, um eine Gasheizung zu ersetzen, Gasheizung
27.08.2024

Der Austausch von Gasheizungen in Österreich wird durch eine Vielzahl von Förderprogrammen unterstützt, die den Umstieg auf umweltfreundlichere Heizsysteme finanziell attraktiv machen. Besonders bemerkenswert sind die hohen Förderquoten, die bis zu 75 Prozent der Investitionskosten decken können. Die österreichische Regierung setzt damit ein starkes Signal für den Klimaschutz und unterstützt gleichzeitig die Bevölkerung bei der Anpassung an eine nachhaltigere Energiezukunft. Für Hausbesitzer, die in den nächsten Jahren eine Modernisierung ihrer Heizungssysteme planen, lohnt es sich, die verschiedenen Fördermöglichkeiten genau zu prüfen und die Kombination von Bundes- und Landesförderungen zu nutzen. So können sie nicht nur ihre Energiekosten langfristig senken, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Übersicht über die relevanten Fördermöglichkeiten, nachhaltige Alternativen zu Gasheizungen und die wichtigsten Entwicklungen in Österreich.

Hintergrund der Förderungspolitik

Die österreichische Regierung hat sich verpflichtet, bis 2040 klimaneutral zu werden. Eine der größten Herausforderungen auf diesem Weg ist die Reduktion der Emissionen im Gebäudesektor, insbesondere durch den Austausch fossiler Heizsysteme wie Gas- und Ölheizungen. Um den Umstieg zu erleichtern, wurden umfassende Förderprogramme ins Leben gerufen, die den finanziellen Anreiz für Hausbesitzer erhöhen sollen.

Seit dem 1. Januar 2024 hat Österreich die Förderung für den Austausch von fossilen Heizsystemen weiter ausgebaut. Die Förderhöhen wurden erheblich angehoben, um den Umstieg auf nachhaltige Heizsysteme wie Wärmepumpen, Pelletheizungen oder den Anschluss an Fernwärmenetze attraktiver zu machen. Die staatlichen Zuschüsse decken nun im Durchschnitt bis zu 75 Prozent der Investitionskosten ab. Für einkommensschwache Haushalte ist sogar eine 100-prozentige Förderung möglich​.

Nachhaltige Alternativen zur Gasheizung

Für Einfamilienhäuser gibt es verschiedene umweltfreundliche Alternativen zu Gasheizungen, die durch die Förderprogramme unterstützt werden. Diese Alternativen sind:

  • Wärmepumpen: Diese Technologie nutzt Umweltenergie aus Luft, Wasser oder dem Erdreich, um Gebäude effizient zu heizen. Besonders beliebt sind Luft-Wasser-Wärmepumpen, die durch vergleichsweise niedrige Installationskosten überzeugen. Die Förderung für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe kann bis zu 23.000 Euro betragen​.

  • Pellet- oder Hackgutheizungen: Diese Biomasseheizungen sind ebenfalls eine umweltfreundliche Alternative. Pellets, die aus Holzresten hergestellt werden, verbrennen CO2-neutral und sind daher eine nachhaltige Heizoption. Die Förderung für Pelletzentralheizungen liegt bei bis zu 18.000 Euro​.

  • Anschluss an Fernwärme: In Gebieten, in denen Fernwärme verfügbar ist, ist der Anschluss an das Fernwärmenetz eine weitere Option. Fernwärme nutzt die Abwärme aus Kraftwerken oder industriellen Prozessen und ist somit eine sehr effiziente und umweltfreundliche Heizform. Die Förderpauschale für den Anschluss an Fernwärme beträgt 15.000 Euro​.
     

Förderprogramme und Zuschüsse in Österreich

In Österreich gibt es eine Vielzahl von Förderprogrammen und Zuschüssen, die Hausbesitzern den Umstieg auf umweltfreundliche Heizsysteme erleichtern sollen. Diese Förderungen sind Teil der breiteren Strategie des Landes, die CO2-Emissionen zu reduzieren und eine nachhaltige Energiezukunft zu sichern. Die Förderungen decken ein breites Spektrum an Maßnahmen ab, von der Umstellung auf erneuerbare Heizsysteme bis hin zu umfassenden Sanierungen von Gebäuden.

1. Bundesweite Förderprogramme

Das zentrale bundesweite Förderprogramm für den Heizungstausch ist das „Raus aus Öl und Gas“-Programm, das darauf abzielt, fossile Heizsysteme durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Das Programm ist in erster Linie auf den Austausch von Öl- und Gasheizungen ausgerichtet, wobei verschiedene Technologien gefördert werden, wie Wärmepumpen, Pelletheizungen und der Anschluss an Nah- oder Fernwärmenetze.

Für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Reihenhäuser sind folgende Förderhöchstbeträge vorgesehen:

  • Wärmepumpen: Je nach Typ der Wärmepumpe (Luft-Wasser, Wasser-Wasser, oder Sole-Wasser) können Förderungen zwischen 16.000 und 23.000 Euro beantragt werden.
  • Pellet- oder Hackgutheizungen: Diese erhalten eine Förderung von bis zu 18.000 Euro.

Zusätzlich zum Heizungstausch gibt es Boni für spezielle Maßnahmen, wie den Austausch eines Gasherds gegen einen Elektroherd, den Einbau eines Wärmeverteilsystems oder Tiefenbohrungen bei der Installation einer Erdwärmepumpe. Diese Zusatzförderungen können den Gesamtförderbetrag erheblich steigern und somit den Eigenanteil weiter reduzieren​.

2. Förderungen für einkommensschwache Haushalte

Ein besonders bemerkenswertes Förderprogramm ist „Sauber Heizen für Alle“, das sich speziell an Haushalte mit niedrigem Einkommen richtet. In diesem Rahmen werden bis zu 100 Prozent der Kosten für den Austausch von alten Heizsystemen übernommen. Dieses Programm soll sicherstellen, dass auch finanziell schwächere Haushalte Zugang zu modernen und klimafreundlichen Heiztechnologien haben. Es wird erwartet, dass dieses Programm einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von Energiearmut leistet und gleichzeitig die Klimaziele des Landes unterstützt​.

3. Landesförderungen und Kombinationen

Neben den bundesweiten Programmen bieten die einzelnen Bundesländer Österreichs zusätzliche Förderungen an, die oft mit den Bundesmitteln kombiniert werden können. Diese regionalen Förderungen variieren je nach Bundesland und sind an die spezifischen Bedürfnisse und Prioritäten der jeweiligen Region angepasst. Zum Beispiel bieten einige Bundesländer höhere Zuschüsse für den Einsatz von Solarthermie oder für besonders umfassende Sanierungsprojekte.

Um die optimale Förderkombination zu finden, sollten Hausbesitzer die jeweiligen Förderstellen der Länder konsultieren. Viele dieser Stellen bieten auch Energieberatungsdienste an, die bei der Planung und Umsetzung von Heizungsmodernisierungen unterstützen​.

4. Förderungen für umfassende Gebäudesanierungen

Neben dem Heizungstausch fördert Österreich auch umfassende Gebäudesanierungen, um die Energieeffizienz von Häusern zu verbessern. Das „Sanierungsscheck“-Programm zielt darauf ab, die thermische Sanierung von Gebäuden zu unterstützen, was sowohl die Dämmung als auch den Austausch von Fenstern und Türen umfasst. Die maximalen Förderbeträge für solche Sanierungen wurden ab 2024 deutlich erhöht, was eine weitere Maßnahme der Regierung ist, um die Klimaziele zu erreichen und den Energieverbrauch zu senken​.

Die Rolle nachhaltiger Lösungen in der Energiewende

Der Fokus auf nachhaltige Heizlösungen ist ein integraler Bestandteil der österreichischen Klimastrategie. Neben den finanziellen Anreizen sollen diese Maßnahmen langfristig dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist nicht nur eine Frage des Umweltschutzes, sondern auch der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit.

Österreich setzt dabei auf eine breite Palette von Technologien, die je nach regionaler Verfügbarkeit und individuellen Bedürfnissen der Hausbesitzer eingesetzt werden können. Wärmepumpen und Biomasseheizungen spielen dabei eine Schlüsselrolle, ergänzt durch die Nutzung von Fernwärme und Solarenergie.

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