Pellet-Austragungssysteme, Pelletheizungen
12.10.2021

Um die Holzpellets vom Lager zum Heizkessel automatisch zu transportieren, wird ein sogenanntes Austragungssystem benötigt. Durch dieses System kann der Heizkessel automatisch mit Pellets beschickt werden. Es existieren verschiedene Arten an Austragungssystemen.

Varianten von Austragungssystemen für Pellet-Heizungen

Natürlich kann man auch Pelletheizungen, wie einen herkömmlichen Holzofen, händisch mit Brenngut bestücken. Üblicherweise werden jedoch Austragungssysteme, welche eine automatische Bestückung ermöglichen, bevorzugt. Wichtig dabei ist, dass diese Systeme möglichst schonend arbeiten, sodass der Abrieb, welcher durch die Reibung der Pellets aneinander und an Oberflächen entsteht, reduziert wird. Automatisierte Austragungssysteme arbeiten daher entweder pneumatisch oder mechanisch, wobei es auch kombinierte Varianten gibt. Pellet-Austragungssysteme sind somit ein wichtiger Bestandteil einer modernen Pellet-Heizanlage. Sie stellen sicher, dass die Holzpellets effizient und kontinuierlich vom Lager zum Heizkessel befördert werden, damit eine konstante Wärmeversorgung gewährleistet ist. Verschiedene Arten von Austragungssystemen bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile, und die Wahl des richtigen Systems hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Platzangebot, dem Budget und den individuellen Bedürfnissen.

Mechanische Austragungssysteme

Mechanische Systeme, welche mittels Förderschnecken funktionieren, eigenen sich in der Regel für kürzere Transportstrecken. Spezielle Förderschnecken können Pellets auch über etwas längere Distanzen schonend transportieren. Der Vorteil der mechanischen Systeme ist, dass diese meist sehr leise und unter wenig Stromverbrauch arbeiten. Fallschacht-Systeme nutzen die Schwerkraft, um die Pellets in den Heizkessel zu befördern. Es ist einfach und kostengünstig, aber nur dann anwendbar, wenn das Pelletlager direkt über dem Kessel positioniert werden kann. Trogkettenförderer nutzen eine Kette, die durch einen Trog läuft, um die Pellets zu bewegen. Sie sind sehr robust und können große Mengen an Pellets über längere Distanzen transportieren, sind aber auch teurer in der Anschaffung und im Betrieb.

Pneumatische Austragungssysteme

Pneumatische Systeme, welche die Pellets über Vakuumsaugschläuche transportieren, sind meist lauter und verbrauchen mehr Strom. Dafür ist es möglich mit diesen schonend auch größere Distanzen sowie Steigungen von nahezu sechs Metern zu überbrücken. Gerne werden auch beide Systeme miteinander kombiniert, wodurch beispielsweise bei Altbauten das Fördersystem entsprechend der vorhandenen Verhältnisse angepasst werden kann. Jedoch nicht bei jeder Art des Pelletlagers kommen alle Systeme in Frage. Bei ebenen Lagerflächen kann der sogenannte Pellet-Maulwurf zum Einsatz kommen. Dieser saugt die Pellets nämlich von oben nach unten ab, wobei bei größeren Lagerflächen zum Teil mehrere dieser Maulwürfe zum Einsatz kommen. Es existieren auch Rührwerke, welche die Pellets direkt am Lagerboden befördern und eine Entnahme von unten ermöglichen. Bei Lagern mit schrägem Boden kann eine Entnahmeschnecke am tiefsten Punkt des Lagers die Pellets befördern.

Wahl des geeigneten Austragungsystems

Jedes dieser Systeme hat seine eigenen Vor- und Nachteile in Bezug auf Effizienz, Kosten und Installationsaufwand. Daher ist es wichtig, die spezifischen Bedürfnisse und Gegebenheiten Ihrer Anlage zu berücksichtigen, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Je nach räumlichen Gegebenheiten sollte das Pellet-Austragungssystem entsprechend angepasst werden. Ein regionaler Spezialist für Holzheizungen kann Ihnen bei der Planung und Umsetzung helfen.

Kosten von Pellet-Austragungssystemen

Die Kosten für Pellet-Austragungssysteme können je nach Art des Systems, der Komplexität der Installation und anderen Faktoren stark variieren. Hier sind einige allgemeine Preisrichtlinien für verschiedene Typen von Austragungssystemen:

Schneckenaustragungssysteme sind oft die günstigsten Systeme und können je nach Länge und Material der Schnecke zwischen 200 und 1.000 Euro kosten. Saugsysteme sind in der Regel teurer und können zwischen 1.000 und 3.000 Euro kosten, abhängig von der Reichweite und der Anzahl der Saugstellen. Fallschacht-Systeme nutzen hauptsächlich die Schwerkraft, weshalb die Kosten meist niedrig sind. Die Installation kann jedoch komplex sein, wenn das Lager umgebaut werden muss. Die Kosten können zwischen 100 und 500 Euro liegen. Trogkettenförderer sind oft die teuersten Systeme und können je nach Länge und Material der Kette zwischen 2.000 und 5.000 Euro oder mehr kosten. Die Kosten für pneumatische Systeme können stark variieren, liegen aber oft im Bereich von 2.000 bis 4.000 Euro, je nach Komplexität. Hinzu kommen die Kosten für die Installation, die je nach Aufwand und Arbeitsstunden variieren können. Zudem können zusätzliche Kosten für Steuerungen und Sensoren anfallen.

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