Wallbox für Elektroauto – Informationen und Preise, Smart Home
07.09.2023

Es gibt eine Vielzahl von Wallboxen für den Heimgebrauch, die das Laden von Elektroautos erleichtern. Diese Ladeeinheiten werden in der Regel an der Wand einer Garage oder eines ähnlichen Bereichs montiert und ermöglichen ein schnelleres Laden als herkömmliche Steckdosen. Diese können bei Einfamilienhäusern, Doppelhaus und Reihenhaus installiert werden. Die Installation in einem Mehrfamilienhaus ist etwas spezieller und bedarf einer individuelleren Betrachtung.

Grundlegendes zur Wallbox

Es ist ratsam, die für Ihr Fahrzeug und Ihre elektrische Installation geeignete Wallbox sorgfältig auszuwählen. Dinge, die man beachten sollte, sind die maximale Ladeleistung des Autos, die elektrische Kapazität Ihres Zuhauses und ob Sie intelligente Funktionen wie Lastmanagement benötigen. Zusätzlich muss auf die rechtlichen Aspekte und die praktische Umsetzung geachtet werden. Wir sind auf das Thema bereits im Artikel Ladestationen für Elektroautos eingegangen, jedoch wollen wir uns nun etwas mehr der praktischen Umsetzung widmen.

Vor der Anschaffung der Wallbox

Noch bevor man eine Wallbox bei sich installieren kann, sollten einige Aspekte bedacht werden. Für die Installation sollte jedenfalls ein eigener reservierter Parkplatz für Ihr Fahrzeug sowie ein Wetterschutz zumindest für die Wallbox vorhanden sein. Das mag zunächst trivial und selbsterklärend klingen, ist aber besonders bei Umsetzungen in Städten zu bedenken. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert die Wallbox in der Garage bzw. am Haus oder am Carport zu befestigen. Wenn der Parkplatz im Freien steht, können zusätzliche Kosten für die Vorrichtungen und Ständer anfallen. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass die Wallbox dem Wetter ausgesetzt sein kann oder unberechtigt verwendet werden könnte.

Eventuell sind auch Wanddurchbrüche notwendig, um die Stromkabel vom Stromverteilerkasten bis zur Wallbox zu ziehen. Es ist demnach sinnvoll, wenn die Wallbox nahe dem Stromverteilerkasten installiert werden kann. Man muss demnach mit erhöhten Kosten rechnen, wenn der Stellplatz des Fahrzeugs vom Haus und dem Stromverteilerkasten baulich getrennt liegt. Es müssen auch die Stromkabel zwischen Stellplatz und Stromverteilerkasten überprüft und gegebenenfalls erneuert werden.

Wenn Sie ein Mieter sind, können Sie auch eine Wallbox installieren lassen. Der ADAC hat hierfür bereits einen Leitfaden erstellt, an welchem sich sowohl die Mieter als auch die Vermieter orientieren können. Der Vermieter hat ein Mitspracherecht bei der Entscheidung bezüglich der Ausstattung der Installation, darf die Installation aber nicht verweigern.

Stromleistung für die Wallbox

Die Installation der Wallbox muss beim Netzbetreiber angemeldet werden. In Österreich ist das Stromnetz hochwertig, sodass die Stromleistung normalerweise kein Problem ist. Es ist jedoch zu bedenken, dass eine Stromladeleistung von über 22 kWh genehmigungspflichtig ist. Die Anmeldung hierfür übernehmen jedoch meist die Elektriker vor Ort. Dadurch können Stromleistungsengpässe durch den Stromvertreiber verhindert werden, da dieser die höhere Leistung von der Wallbox erwartet.

Verteilerkasten und Wallbox

Der Verteilerkasten muss genügend Platz für die Installation einer Wallbox bieten. Grundsätzlich müsste eine Ladeeinrichtung immer separat angeschlossen und abgesichert werden. Man benötigt deshalb im Verteilerkasten üblicherweise eine drei-phasige Sicherung und einen FI-Schalter. Die Elektriker vor Ort sind die passenden Fachkräfte, welche Sie zu Ihren Gegebenheiten am besten beraten können. Diese können Sie aufklären, ob eine Wallbox angeschlossen werden kann oder ob der Verteilerkasten einer Modernisierung bedarf.

Je nach Aufwand und Entfernung vom Verteilerkasten zur Wallbox sollten Sie mit Kosten zwischen 500 und 2.500 EUR rechnen. Wenn der Verteilerkasten zusätzlich modernisiert werden muss, müssen Sie mit weiteren Kosten hierfür rechnen. Der Anschluss an die Wallbox muss von einem qualifizierten Elektriker vor Ort gemacht werden. Keinesfalls sollte man hier selbst als Laie Hand anlegen, um Kosten zu sparen.

Typen von Wallboxen

Es gibt unterschiedliche Arten von Wallboxen für das Laden von Fahrzeugen. Hierfür sollte man vor allem die Ladeleistung seines Fahrzeugs kennen und diese an den erwarteten Gebrauch anpassen. Man kann zwischen folgenden Arten unterscheiden:

  1. Einphasige Wallboxen: Diese sind meist kostengünstiger und eignen sich für Fahrzeuge, die keine hohe Ladeleistung benötigen. Sie bieten in der Regel bis zu 7,4 kW.
  2. Dreiphasige Wallboxen: Diese bieten eine höhere Ladeleistung (bis zu 22 kW) und sind für Autos geeignet, die dreiphasiges Laden unterstützen.
  3. Wallboxen mit festem Kabel: Hier ist das Ladekabel fest an der Wallbox angebracht.
  4. Wallboxen mit Steckdose: Diese erlauben die Verwendung eines separaten Ladekabels. Sie sind flexibler, da sie unterschiedliche Kabeltypen unterstützen.
  5. Smart Wallboxen: Diese haben zusätzliche Funktionen wie die Integration in ein Smart-Home-System, Fernüberwachung, Zugangskontrolle und dynamisches Lastmanagement.

Praktische Überlegungen bei der Wallbox

Ein Elektroauto oder ein Plug-In Hybrid-Fahrzeug kann über die Wallbox geladen werden, jedoch unterscheiden sich die Geschwindigkeiten, mit welchen sich das Fahrzeug laden lässt. Dies ist von Fahrzeug zu Fahrzeug manchmal unterschiedlich. Ein Plug-In Hybrid Fahrzeug hat üblicherweise eine kleinere Batterie verglichen mit reinen Elektrofahrzeugen. Diese kann zum Beispiel 10 kWh groß sein. Das bedeutet, dass der Hersteller die Ladeleistung auf 3,5 kWh begrenzen könnte. In diesem Fall rentiert sich die Installation einer Wallbox nur in seltenen Fällen. Bei reinen Elektroautos sollte man auf die Art der Batterie vom Fahrzeughersteller achten.

Unterschiedliche Batterie-Typen im Elektroauto

Dieser Teil ist besonders für jene gedacht, die ihr erstes Elektro-Auto erwerben und gleichzeitig eine Wallbox installieren möchten. Hersteller von Elektroautos wählen im Regelfall aus zwei Typen von Batterien für Ihre E-Fahrzeuge: Lithium-Eisenphosphat (LiFePO4) und Lithium-Ionen-Batterien mit NMC (Nickel-Mangan-Cobalt) oder NCA (Nickel-Cobalt-Aluminium) Chemie.

Der Unterschied der beiden Typen liegt entweder im Falle von Eisenphosphat bei einer längeren Haltbarkeit und höheren Sicherheit oder im Fall von NMC oder NCA bei einer höheren Ladegeschwindigkeit und höheren Reichweite. Wählt ein Hersteller wie beispielsweise Tesla oder Renault eine Batterie mit Eisenphosphat, kann diese oftmals auf 100% geladen werden, jedoch ist die Ladegeschwindigkeit zunehmend abfallend, desto näher sich das Fahrzeug der 100% Marke bewegt. Andere Hersteller wie beispielsweise Volkswagen oder Skoda verwenden NMC oder NCA, was dazu führt, dass das Fahrzeug beispielsweise schneller auf der Autobahn bei Schnellladesäulen geladen werden kann, aber der Hersteller oftmals empfiehlt, die Batterie im täglichen Gebrauch nicht über 80% zu laden, um die Batteriekapazität für mehrere Jahre zu gewährleisten.

Ladeleistung der Wallbox

Ein Elektroauto sollte heutzutage eine Batterie mit einem Ladevermögen von über 40 kWh haben. Das Fahrzeug wird üblicherweise zwischen 10% und 80% im Normalgebrauch verwendet. In einem Beispiel mit einem Fahrzeug mit 40 kWh Ladevermögen bedeutet dies, dass ca. 28 kWh immer wieder verbraucht und auch geladen werden. 28 kWh reichen üblicherweise für ca. 180 km Reichweite. Je nach Jahreszeit und Fahrweise kann diese Reichweite jedoch auch geringer oder höher ausfallen. Ladet man über eine Haushaltssteckdose, kann man eine Ladeleistung von ca. 2,3 kWh erwarten. Das Fahrzeug wird demnach in ca. 12 Stunden aufgeladen.

Entscheidet man sich für die Installation einer einphasigen Wallbox, wird die maximale Ladeleistung auf 7,4 kWh steigen und das gleiche Fahrzeug wird sohin in etwas unter 4 Stunden aufgeladen. Eine Dreiphasige Wallbox könnte theoretisch 22 kWh bieten. Jedoch ist in diesem Fall auf den Typ der Batterie zu achten, sowie auch auf das Fahrzeug. Manche Elektrofahrzeuge bieten Schnell-Ladeoptionen von über 125 kWh, jedoch kann über einen AC-Ladeanschluss auf der Wallbox nicht mit mehr als 11 kWh geladen werden. Je nach Fahrzeug, Batterie und Wallbox, können demnach die Ladezeiten zwischen 90 Minuten und 3 Stunden variieren.

Bei Ladeleistungen über 22 kWh handelt es sich üblicherweise um DC-Ladeanschlüsse, welche man öfter auf den Autobahnen vorfindet. Es ist schwer zu beurteilen, wann sich diese Lösungen für das eigene Zuhause tatsächlich auszahlen.

Extras bei der Wallbox

Zwar erhalten Sie beim Erwerb eines Elektrofahrzeugs das notwendige Kabel für einen Anschluss an die Wallbox vom Autohersteller, aber man kann auch Wallboxen erwerben, welche einen festen Kabelanschluss bieten. Das ist eine Frage der eigenen Präferenz. Empfehlenswert sind jedenfalls jene Kabellösungen, welche einfach verstaut werden können.

Eine smarte Wallbox ist eine intelligente Ladeeinheit für Elektroautos, die über erweiterte Funktionen und Konnektivitätsoptionen verfügt. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Wallbox, die einfach nur eine Stromquelle ist, bietet eine smarte Wallbox eine Reihe von zusätzlichen Funktionen, die über eine Software oder eine App gesteuert werden können. Es ist zu beachten, dass Ihnen viele Apps der Autohersteller auch die wichtigsten Informationen zum Ladezustand bieten können.

Kosten für eine Wallbox

Die Kosten für eine Wallbox in Österreich können stark variieren, je nach Marke, Modell und den zusätzlichen Funktionen, die sie bietet. Preise ändern sich auch über die Zeit und können von Händler zu Händler unterschiedlich sein. Zum Zeitpunkt der Artikelrecherche lagen die Preise für einfache Wallboxen für den privaten Gebrauch meist im Bereich von einigen hundert bis über tausend Euro.

Hier sind einige Faktoren, die den Preis einer Wallbox beeinflussen können:

  1. Ladeleistung: Wallboxen mit höherer Ladeleistung sind in der Regel teurer.
  2. Intelligente Funktionen: Smarte Wallboxen, die über eine App gesteuert werden können, sind oft teurer als einfache Modelle.
  3. Hersteller: Markenprodukte können einen Aufpreis verlangen.
  4. Zusätzliche Features: Spezielle Funktionen wie Lastmanagement oder die Möglichkeit zur Integration in ein Smart-Home-System können den Preis erhöhen.
  5. Installation: Die Kosten für die Installation sind nicht im Kaufpreis der Wallbox enthalten und können je nach Komplexität der Installation variieren. In einigen Fällen könnten zusätzliche elektrische Arbeiten erforderlich sein.

Es ist auch zu beachten, dass es Förderungen für den Kauf und die Installation von Wallboxen geben kann, sei es von der Regierung, den Bundesländern oder auch von Energieversorgungsunternehmen. Diese Förderungen können den Nettopreis deutlich reduzieren.

Für die aktuellen Preise und Fördermöglichkeiten ist es ratsam, sich direkt bei den Herstellern, Händlern oder den zuständigen Behörden zu informieren.

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