Photovoltaik Montage am Flachdach, Solaranlagen Montage
13.08.2024

Die Bedeutung von Photovoltaikanlagen auf Flachdächern wird in Österreich voraussichtlich weiter zunehmen. Mit steigenden Energiepreisen und dem zunehmenden Bewusstsein für den Klimaschutz wird die Installation solcher Anlagen für immer mehr Haushalte attraktiv. Durch technologische Fortschritte und optimierte Montagesysteme könnte die Effizienz weiter gesteigert und die Kosten gesenkt werden, was die Photovoltaik auf Flachdächern noch interessanter macht. Mit der richtigen Planung und fachgerechten Ausführung können sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile realisiert werden, die zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen.

Vorteile von Photovoltaikanlagen auf Flachdächern

Flachdächer bieten eine Reihe von Vorteilen für die Installation von Photovoltaikanlagen. Einer der größten Vorteile ist die Flexibilität in der Ausrichtung und Neigung der Solarmodule. Während auf Schrägdächern die Module in der Regel der Dachneigung folgen müssen, können auf Flachdächern spezielle Aufständerungen verwendet werden, um die Module optimal zur Sonne auszurichten. Dies ermöglicht eine Südausrichtung oder sogar eine Ost-West-Ausrichtung, die besonders in den Morgen- und Abendstunden hohe Erträge liefert.

Zudem sind Flachdächer in der Regel leichter zugänglich, was die Montage, Wartung und Reinigung der Anlagen vereinfacht. Auch die Nutzung ungenutzter Dachflächen zur Energieerzeugung ist ein Pluspunkt, der zur Reduktion der Energiekosten und zur Verringerung des CO₂-Ausstoßes beiträgt.

Herausforderungen bei der Montage

Trotz der genannten Vorteile gibt es auch einige Herausforderungen bei der Montage von Photovoltaikanlagen auf Flachdächern. Eine der größten Herausforderungen ist die Notwendigkeit der Aufständerung, die den Platzbedarf erhöht. Die Module müssen in bestimmten Abständen zueinander platziert werden, um gegenseitige Verschattungen zu vermeiden, was insbesondere bei kleineren Dachflächen problematisch sein kann. Dies führt auch zu höheren Kosten für die Unterkonstruktion und erfordert eine sorgfältige Planung.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Befestigung der Module. Hier gibt es grundsätzlich zwei Methoden: mit oder ohne Dachdurchdringung. Bei der dachdurchdringenden Methode werden die Ständer der Solarmodule mit den tragenden Teilen des Daches verschraubt, was eine besonders stabile Befestigung bietet, jedoch auch das Risiko von Feuchtigkeitsschäden erhöht. Alternativ können die Module ohne Dachdurchdringung befestigt werden, indem sie aufgeständert und mit Gewichten beschwert werden. Diese Methode schont das Dach, stellt jedoch höhere Anforderungen an die Statik des Gebäudes.

Winkel der Photovoltaik Panels

Der optimale Neigungswinkel für die Installation von Photovoltaik-Paneelen hängt stark vom Standort ab, insbesondere von der geografischen Breite. In Mitteleuropa, einschließlich Österreich, liegt der ideale Neigungswinkel für Photovoltaikanlagen in der Regel zwischen 30 und 35 Grad. Dieser Winkel sorgt dafür, dass die Solarmodule möglichst viel Sonnenenergie im Laufe des Jahres einfangen können.

Ein flacherer Winkel könnte im Sommer höhere Erträge bringen, während ein steilerer Winkel im Winter von Vorteil sein könnte, um die Sonne bei ihrem tieferen Stand besser einzufangen. Bei Flachdächern, wo der Neigungswinkel von Natur aus gering ist, werden oft spezielle Aufständerungen verwendet, um den optimalen Winkel zu erreichen und den Ertrag zu maximieren.

Aufgrund der verkürzten Sonnenstunden im Winter und der Tatsache das Schnee die Module zusätzlich beschatten kann, empfehlen wir eine Priorisierung der Orientierung der Solarmodule nach der Sommerausrichtung. Es kann durch aus sein, dass die Erträge aus einem Wintermonat ähnlich sind wie aus einigen Tagen im Sommer, weshalb sich beispielsweise auch die Reinigung der Module von Schnee selten auszahlt. 

Statik und rechtliche Rahmenbedingungen

Die Tragfähigkeit des Daches spielt eine zentrale Rolle bei der Planung einer Photovoltaikanlage auf einem Flachdach. Insbesondere in schneereichen Regionen Österreichs muss die zusätzliche Last durch Schnee, Aufständerungen und Solarmodule berücksichtigt werden. Eine sorgfältige statische Analyse ist unerlässlich, um die Sicherheit und Langlebigkeit der Anlage zu gewährleisten.

Neben der Statik müssen auch die rechtlichen Rahmenbedingungen beachtet werden. In Österreich gelten bestimmte bauliche Vorschriften und es müssen eventuell Genehmigungen eingeholt werden. Zudem gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, die die Investition in eine Photovoltaikanlage attraktiver machen.

Effizienz und Wirtschaftlichkeit

Trotz der genannten Herausforderungen können Photovoltaikanlagen auf Flachdächern unter günstigen Bedingungen sehr effizient sein. Die Möglichkeit, die Module optimal zur Sonne auszurichten, führt in vielen Fällen zu höheren Erträgen als bei Schrägdächern. Besonders leistungsstarke Module können die Effizienz weiter steigern, sodass auch bei einer geringeren Neigung des Daches gute Ergebnisse erzielt werden können.

Auch die Wirtschaftlichkeit dieser Anlagen ist positiv zu bewerten. Trotz der höheren Anfangsinvestitionen für die Aufständerung und Montage amortisieren sich die Kosten in der Regel durch die Einsparungen bei den Energiekosten und die verschiedenen staatlichen Förderungen innerhalb weniger Jahre.

Kosten für die Montage der Photovoltaik auf einem Flachdach

Die Kosten für die Montage einer Photovoltaikanlage auf einem Flachdach in Österreich können stark variieren, abhängig von mehreren Faktoren wie der Größe der Anlage, dem verwendeten Montagesystem, der Zugänglichkeit des Daches und den regionalen Gegebenheiten. Hier sind einige wesentliche Punkte, die die Kosten beeinflussen:

1. Materialkosten:

  • Solarmodule: Je nach Effizienz und Hersteller liegen die Kosten pro kWp (Kilowatt peak, die maximale Leistung unter Standardbedingungen) zwischen 800 und 1.400 Euro.
  • Montagesystem: Aufständerungssysteme, die eine Neigung der Module ermöglichen, kosten in der Regel zwischen 100 und 300 Euro pro kWp. Bei Systemen ohne Dachdurchdringung können die Kosten höher liegen, da zusätzliche Gewichte und spezielles Material benötigt werden.
     

2. Installationskosten:

  • Die Installationskosten können zwischen 200 und 500 Euro pro kWp liegen, abhängig von der Komplexität der Montage und der Zugänglichkeit des Daches. Eine einfache Installation auf einem gut zugänglichen Flachdach kann weniger kosten als eine komplexe Installation mit speziellen Anforderungen an die Statik oder Dichtheit. Nehmen Sie mit den Fachbetrieben vor Ort Kontakt auf, um konkrete Angebote zu erhalten.
     

3. Zusatzkosten:

  • Statische Prüfung: Vor der Installation ist eine statische Überprüfung des Daches notwendig, um sicherzustellen, dass das Dach die zusätzliche Last tragen kann. Diese Prüfung kann zwischen 500 und 2.000 Euro kosten, je nach Komplexität des Gebäudes.
  • Elektrische Installation: Der Anschluss der Anlage an das Stromnetz sowie die Installation des Wechselrichters und anderer elektrischer Komponenten kostet in der Regel zwischen 500 und 1.500 Euro.
  • Genehmigungen und Planung: Je nach Standort können zusätzliche Kosten für Baugenehmigungen, Planung und eventuell notwendige Anpassungen an die regionalen Vorschriften anfallen.
     

Gesamtinvestition:

Für ein typisches Einfamilienhaus mit einer Photovoltaikanlage von etwa 5 kWp könnten die gesamten Kosten (inklusive Material, Installation und Zusatzkosten) bei etwa 7.000 bis 12.000 Euro liegen. Diese Summe kann jedoch durch verschiedene Förderprogramme und steuerliche Anreize in Österreich reduziert werden. Nutzen Sie unseren Baukostenrechner für die Montage von Solaranlagen, um nach weiteren Richtpreisen zu suchen

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