Das Wärmedämmverbundsystem WDVS - ökologisches Bauen, Fassaden, Vollwärmeschutz
11.05.2021

Die Wärmedämmverbundsysteme WDVS bestehen aus Dämmplatten aus einigen verschiedenen Materialien und einem mineralischen Kleber, der zur Befestigung an die Wand genutzt wird. Über dem WDVS wird ein Armierungsgewebe angebracht und schließlich noch verputzt. Die Auswahl von WDVS ist sehr vielfältig. Ökologisch ist der WDVS eher kritisch zu sehen, schon alleine aufgrund der Verbundbauweise. Es sollte beim Einsatz jedoch auf die Art der Systemkomponenten geachtet werden.

Welche Dämmplatten sind ökoligesch?

Die ökologische Belastung und die Risiken stellen sich als ein sehr wichtiger Faktor bei der Herstellung der Dämmstoffe bzw. für die hierfür notwendigen Rohstoffe aus. Insbesondere die Kunststoffschäume erweisen sich als kritische Stoffgruppe, wobei die Probleme direkt bei der Dämmstofferzeugung durch die Belastung bei der Rohstofferzeugung durch die Verwendung von Chlorchemie und Petrochemie wesentlich übertroffen werden. Besonders das expandierte Polystyrol (EPS) sollte kritisch beurteilt werden, welches im Vergleich zu anderen Kunststoffschäumen geringere Herstellungsprobleme aufweist. Dasselbe gilt auch beim Einsatz vom extrudierten Polystyrol (XPS) mit einem nicht klimawirksamen Treibgas. Die langsame Umstellung auf ozonungefährliche Treibgase verändert leider kaum ihren großen Anteil am Treibhauseffekt. Bei Polyurethan- und PVC-Schäumen sind die Belastungen derart vielfältig, dass die ökologisch nicht oder nur noch in Ausnahmefällen tolerierbar sind.

Mineralische Dämmstoffe können durch den Abbau der mineralischen Rohstoffe Umweltbelastungen verursachen, wie es beispielsweise bei der Mineralwolle der Fall ist, bei welcher es zum Problem der Feinfaserstäube (Abgabe von inhalierbaren Feinfasern an die Atemluft) kommt. Bei der Herstellung biogener Dämmstoffe kommt es zu keiner relevanten Umweltbelastung, während es gleichzeitig vielfältige positive Nebeneffekte neben der umweltfreundlichen Nutzung pflanzlicher Rohstoffe hat.

Bei Dämmstoffen auf Erdölbasis sind die Rohstoffreserven relativ knapp. Mineralische Rohstoffe sollten für mehrere Jahrhunderte gesichert sein, außer bei Blähton, Blähperlite und Blähglimmer scheinen die Vorräte geringer zu sein. Es sind für die biogenen Rohstoffe bei gleichbleibendem Verbrauch keine Engpässe zu erwarten. Zum Teil könnte es auch mittel- bzw. langfristig zu starken Produktionsausweitungen kommen (Kork, Zellulosefaser). Wenn es bautechnisch gelingt das Stroh als Dämmstoff zu verwenden, so stehen derart enorme Mengen zur Verfügung, dass die Hälfte des österreichischen Dämmbedarfts damit abgedeckt werden könnte.

Recycling von Dämmungen

Dämmstoffrecycling wird leider sehr selten betrieben. Die heutigen Bauweisen mit beispielsweise Verbundsystemen und Abbruchmethoden erschweren das Recycling, obwohl fast alle lose verarbeiteten Dämmstoffe wiederverwendet werden können. Besonders Zellulosefaser bieten sich vorbildlich für die Wiederverwendung an. Obwohl am Recycling der Kunststoffschäume intensiv gearbeitet wird, bereiten die Methoden erhebliche neue ökologische Probleme. Die aus diesen Methoden gewonnenen Produkte sind oft minderwertig und verdrängen manchmal ökologisch unbedenkliche Materialien.

Wir empfehlen, dass Sie sich von einem Handwerker vor Ort über die möglichen Dämmmaterialien für Ihr Projekt beraten lassen. Nutzen Sie auch zusätzlich unseren Baukostenrechner, um weitere Informationen zu den Kosten und Preisen beim Bau zu finden

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