Schimmelsanierung an der Wand

Ursachen für Schimmelbildung

Schimmelpilze benötigen drei wesentliche Bedingungen für ihr Wachstum: Feuchtigkeit, geeignete Temperaturen und organische Materialien als Nährstoffe. In Einfamilienhäusern kann Feuchtigkeit aus verschiedenen Quellen stammen:

1. Wasserschäden: Durch undichte Dächer, kaputte Wasserleitungen oder Überflutungen verursachte Feuchtigkeit kann schnell zu Schimmelbildung führen.
2. Kondensation: In Räumen mit schlechter Belüftung, insbesondere in Badezimmern und Küchen, kann die Luftfeuchtigkeit an kalten Wänden kondensieren und Schimmelwachstum fördern.
3. Baumängel: Mängel in der Bauweise, wie unzureichende Wärmedämmung oder Wärmebrücken, können Feuchtigkeit anziehen und Schimmelbildung begünstigen​​.

Fachgerechte Schimmelsanierung

Die Schimmelsanierung in Einfamilienhäusern erfolgt in mehreren Schritten, um sicherzustellen, dass der Schimmel nicht nur oberflächlich, sondern auch in den tiefer liegenden Strukturen entfernt wird.

1. Ursachenanalyse: Eine gründliche Untersuchung der Ursachen für den Schimmelbefall ist der erste Schritt. Dies kann durch Feuchtigkeitsmessungen, Raumklimaüberwachung und thermografische Untersuchungen erfolgen​.
2. Abschottung des betroffenen Bereichs: Um eine Verbreitung der Schimmelsporen zu verhindern, wird der betroffene Bereich abgeschottet und unter Unterdruck gesetzt. Dies verhindert, dass Sporen in andere Teile des Hauses gelangen​.
3. Mechanische Entfernung des Schimmels: Der sichtbare Schimmel wird mechanisch entfernt. Dies kann durch Abschleifen, Abflämmen oder den Einsatz von speziellen Reinigungsmitteln geschehen. Wichtig ist, dass auch die darunter liegenden Materialien behandelt oder ausgetauscht werden, da Schimmel oft tief in die Bausubstanz eindringt.
4. Dekontaminierung und Desinfektion: Nach der mechanischen Entfernung erfolgt eine gründliche Reinigung und Desinfektion der betroffenen Bereiche. Dies stellt sicher, dass alle Sporen abgetötet werden. Eine Luftreinigung kann ebenfalls erforderlich sein, um verbleibende Sporen aus der Raumluft zu entfernen​.
5. Sanierung und Prävention: Nachdem der Schimmel entfernt wurde, müssen die betroffenen Bereiche saniert werden. Dazu gehören das Verputzen, Streichen und eventuelle Bauarbeiten zur Verbesserung der Wärmedämmung und Belüftung. Präventive Maßnahmen wie der Einsatz von Antikondensationsanstrichen und regelmäßiges Stoßlüften sind essenziell, um erneuten Befall zu verhindern​ ​.

Präventive Maßnahmen

Um Schimmelbildung dauerhaft vorzubeugen, sollten Hausbesitzer in Österreich folgende Maßnahmen berücksichtigen:

1. Richtiges Lüften: Regelmäßiges Stoßlüften ist entscheidend, um die Luftfeuchtigkeit im Haus zu regulieren. Besonders in Badezimmern und Küchen, wo viel Feuchtigkeit entsteht, sollte nach jeder Nutzung gelüftet werden​​.
2. Wärmedämmung: Eine gute Außendämmung verhindert Kältebrücken und damit die Kondensation von Feuchtigkeit an den Wänden. Bei Innendämmungen ist Vorsicht geboten, da unsachgemäße Ausführungen die Schimmelproblematik verschlimmern können.
3. Bauliche Verbesserungen: Reparaturen an undichten Stellen und die Installation moderner Fenster mit guten Dämmeigenschaften können das Risiko von Feuchtigkeitseintritt und Schimmelbildung erheblich reduzieren​

Gesundheitsrisiken durch Schimmel

Schimmelpilze können erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen, darunter Atemwegserkrankungen, Allergien und asthmatische Reaktionen. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem. Daher ist es wichtig, Schimmelbefall nicht zu unterschätzen und frühzeitig Maßnahmen zur Beseitigung und Prävention zu ergreifen.

Kosten bei der Schimmelsanierung

Kosten für die Schritte der Schimmelsanierung

1. Begutachtung und Ursachenfindung: Ein Fachmann für Wasserschäden begutachtet den Schimmelbefall und identifiziert die Ursache der Feuchtigkeit. Ein Schimmelgutachten kostet in der Regel zwischen 200 und 500 Euro​​.
2. Vorbereitung und Schutzmaßnahmen: Schutzkleidung, Atemmasken und Absperrmaßnahmen sind notwendig, um die Verbreitung von Sporen zu verhindern und die Gesundheit der Bewohner zu schützen.
3. Entfernung des befallenen Materials: Je nach Schwere des Befalls können Tapeten, Putz oder sogar ganze Wandabschnitte entfernt werden. Die Kosten hierfür variieren stark, z.B. kostet das Entfernen und Entsorgen von Tapeten ca. 350 Euro und das Abtragen von Putz bis zu 700 Euro.
4. Desinfektion und Behandlung: Die befallenen Flächen werden mit Fungiziden behandelt, was etwa 150 Euro pro Anwendung kostet. Danach erfolgt eine Erfolgskontrolle, die weitere 100 Euro kosten kann​.
5. Wiederherstellung der Oberfläche: Neuverputzen und Anstricharbeiten können zusätzliche Kosten verursachen, abhängig vom Umfang der Sanierung.

Kostenübersicht

Die Gesamtkosten für eine professionelle Schimmelsanierung hängen von mehreren Faktoren ab, darunter die Größe des betroffenen Bereichs und die notwendigen baulichen Maßnahmen. Hier eine grobe Kostenschätzung:

• Kleine Flächen (bis 5 m²): 500 bis 875 Euro​
• Mittlere Flächen (bis 10 m²): 1.000 bis 1.700 Euro​​.
• Größere Flächen und umfassende Sanierungen: Kosten können bis zu 30.000 Euro betragen, insbesondere wenn bauliche Maßnahmen wie Dachreparaturen notwendig sind.
   

Schimmel in Einfamilienhäusern ist ein ernstes Problem, das eine sorgfältige und fachgerechte Sanierung erfordert. Die Kosten können je nach Umfang der Arbeiten erheblich variieren, weshalb eine genaue Analyse und Planung wichtig sind. Durch präventive Maßnahmen lässt sich das Risiko eines Schimmelbefalls deutlich reduzieren, was langfristig Kosten spart und die Gesundheit der Bewohner schützt. Für eine erfolgreiche Schimmelsanierung ist es ratsam, sich an qualifizierte Fachleute zu wenden, die nicht nur den Schimmel entfernen, sondern auch die Ursachen beheben und präventive Maßnahmen empfehlen können. Nutzen Sie unseren Baukostenrechner für Wasserschäden um nach weiteren Richtpreisen zu suchen.

Ihr BauCheck-Team