Förderungen für Sicherheitstüren, Brandschutztüren
14.09.2023

In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland können Einzelpersonen, Gemeinschaften oder Unternehmen Anspruch auf Förderungen für Sicherheitstüren haben, meist im Rahmen von Wohnbau- oder Sanierungsförderungsprogrammen. Diese Programme fördern in der Regel nicht nur Sicherheitstüren, sondern auch andere Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit von Gebäuden.

Was macht eine Türe zur Sicherheitstür?

Eine Sicherheitstür unterscheidet sich von einer herkömmlichen Tür durch verschiedene Faktoren, die sie widerstandsfähiger gegen Einbruchsversuche macht. Hier sind einige Merkmale, die eine Tür sicher machen:

Material

  1. Metallrahmen: Im Vergleich zu Holz bieten Metallrahmen eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen physische Angriffe.
  2. Mehrere Lagen: Sicherheitstüren bestehen oft aus mehreren Lagen von Stahl, Aluminium oder anderen widerstandsfähigen Materialien, manchmal kombiniert mit einem Holzkern für bessere Isolation.

Schließsystem

  1. Mehrfachverriegelung: Anstatt eines einzelnen Schlosses haben Sicherheitstüren oft ein System von mehreren Verriegelungspunkten entlang des Rahmens.
  2. Hochwertige Schlösser: Schließzylinder mit hohen Sicherheitsstandards, die gegen Aufbohren und "Picking" (Aufknacken des Schlosses mit Spezialwerkzeug) geschützt sind.

Konstruktion

  1. Verstärkte Scharniere: Diese sind oft an der Innenseite angebracht, um das Aushebeln der Tür zu erschweren.
  2. Keine oder nur kleine Glasflächen: Glas ist leichter zu zerbrechen; daher sind bei Sicherheitstüren Glasflächen, falls vorhanden, meistens sehr klein und aus speziell verstärktem Glas.

Zusätzliche Sicherheitsfeatures

  1. Spion: Ein Türspion ermöglicht es, zu sehen, wer vor der Tür steht, ohne diese öffnen zu müssen.
  2. Türkette oder Riegel: Diese bieten eine zusätzliche Sicherheitsstufe, da sie es ermöglichen, die Tür teilweise zu öffnen, um die Identität einer Person zu überprüfen.
  3. Alarmanlagen und Sensoren: Diese können integriert werden, um bei einem Einbruchsversuch automatisch Alarm zu schlagen.

Zertifizierung

  1. Sicherheitsklassen: In Europa gibt es spezielle Sicherheitsklassen (RC1 bis RC6), die angeben, wie widerstandsfähig eine Tür gegen Einbruchsversuche ist. Höhere Zahlen bedeuten höhere Sicherheit.

Einbau

Der sicherste Tür ist nur so sicher wie ihr Einbau. Deshalb sollte die Montage von einem Fachmann durchgeführt werden, der sicherstellt, dass der Rahmen fest im Mauerwerk verankert ist und dass die Tür optimal in den Rahmen passt.

Die Kombination dieser Faktoren macht eine Tür sicher und schützt besser vor Einbruchsversuchen. Es ist allerdings wichtig, die Tür regelmäßig zu warten und ihre Sicherheitsfeatures auf dem neuesten Stand zu halten, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.

Widerstandsklassen von Sicherheitstüren

Die Widerstandsklassen von Türen sind eine Möglichkeit, um die Sicherheitseigenschaften einer Tür zu klassifizieren. In Europa wird dies meistens nach der EN 1627 Norm geregelt, welche die Widerstandsklassen von RC1 bis RC6 festlegt. Jede Klasse gibt an, wie widerstandsfähig die Tür gegenüber Einbruchsversuchen ist.

Widerstandsklassen im Überblick

  1. RC1 (Resistance Class 1): Basisschutz gegen Einbruch mit physischer Gewalt wie Treten oder Schubsen.

  2. RC2: Höherer Schutz gegen Werkzeuge wie Schraubenzieher. Diese Klasse wird oft für Wohnhäuser in weniger gefährdeten Gebieten verwendet.

  3. RC3: Bietet Widerstand gegen Versuche, die Tür mit einem zweiten Werkzeug wie einem Brecheisen aufzubrechen. Diese Klasse ist für Wohnhäuser in Gebieten mit mittlerem Einbruchsrisiko geeignet.

  4. RC4: Bietet Widerstand gegen den Einsatz von Sägewerkzeugen und Schlagwerkzeugen. Oftmals geeignet für Objekte mit erhöhtem Sicherheitsbedarf.

  5. RC5: Noch höherer Widerstand gegen Angriffe mit Elektrowerkzeugen wie Bohrmaschinen. Geeignet für sehr hohe Sicherheitsanforderungen.

  6. RC6: Die höchste Klasse, bietet Schutz gegen den Einsatz von leistungsfähigen Elektrowerkzeugen wie Winkelschleifern.

Zusätzliche Faktoren

  • Zeitfaktor: Die Klassen geben auch oft einen Hinweis darauf, wie lange die Tür einem Einbruchsversuch standhalten kann. Beispielsweise kann eine Tür der Klasse RC3 darauf ausgelegt sein, einem Einbruch für mindestens 5 Minuten Widerstand zu leisten.

  • Zusätzliche Sicherheitsfeatures: Manchmal werden diese Widerstandsklassen kombiniert mit anderen Sicherheitsfeatures wie Alarmanlagen oder Überwachungssystemen.

  • Montage: Die Widerstandsklasse einer Tür gilt nur, wenn sie auch professionell montiert wurde. Eine unsachgemäße Montage kann die Sicherheitseigenschaften der Tür erheblich mindern.

Bevor Sie eine Sicherheitstür auswählen, ist es wichtig, den spezifischen Sicherheitsbedarf des Gebäudes zu bewerten. In einigen Fällen kann eine höhere Widerstandsklasse notwendig sein, während in anderen ein grundlegender Schutz ausreichend ist.

Förderungen für Sicherheitstüren

Sicherheitstüren werden in den Bundesländern Niederösterreich, Wien und dem Burgenland gefördert. Es handelt sich hierbei um Landesförderungen. Abhängig vom Bundesland unterscheiden sich demnach auch die Förderhöhe sowie die Prozesse etwas voneinander, um eine Sicherheitstüre gefördert zu bekommen.

In allen erwähnten Bundesländern ist die Voraussetzung für die Förderung jedoch eine einbruchshemmende Wohnungseingangstüre, welche nach der ÖNORM B5338 (EN 1627) zertifiziert ist. Die erforderliche Widerstandsklasse, welche die Tür erreichen müsste, ist RC 3 oder RC 4. Der Einbau hat zudem durch einen befugten Betrieb zu erfolgen. Wenn Sie auf der Suche nach einem Betrieb sind, nutzen Sie unser Verzeichnis mit den Betrieben vor Ort oder konsultieren Sie auch die passenden Speziallisten für Alarmanlagen.

Wien

In Wien werden Sicherheitstüren bis zu 800 EUR gefördert. Als Voraussetzung hierfür muss das Gebäude älter als 20 Jahre sein. Es wird der Einbau von Sicherheitstüren in Eigenheimen, Kleingarten- und Reihenhäusern jedoch nicht gefördert. Es werden auch die Eigenleistungen und reine Materialkosten nicht gefördert. Der Förderantrag ist spätestens sechs Monate nach dem Einbau an die Wohnbauförderung (MA 50) zu stellen. Das Bundesland Wien fördert einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 20% der Kosten, aber nur bis zu einem Maximalbetrag von 400 EUR für einflügelige Türen. Um die 800 EUR zu erhalten, müsste es sich um eine doppelflügelige Türe handeln. Weitere Informationen erhalten Sie von der Stadt Wien für Wohnbauförderungen.  

Niederösterreich

Das Bundesland Niederösterreich stellt 5.000.000 EUR für die Unterstützung der Haus- und Wohnungseigentümer sowie Mieter zur Verfügung. In der Aktion „Sicheres Wohnen“ wird der Einbau von Sicherheitseingangstüren mit einem nicht rückzahlbaren Direktzuschuss in Höhe von 30% der Investitionskosten gefördert. Der Maximalbetrag liegt in diesem Fall bei 1000 EUR. Weitere 1000 EUR können jedoch für eine Alarmanlage beantragt werden. Wer sich für diese Förderung bewerben will, sollte demnach auch eine Alarmanlage oder Sicherheitsfenster in Betracht ziehen, da es sich um einen „förderungswürdigen Gesamtschutz“ handelt. Die Förderung ist noch bis 31. Dezember 2023 befristet. Es können jedoch Investitionen rückwirkend bis 1. Jänner 2022 beantragt werden. Mehr Informationen bietet das Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Wohnungsförderung.

Burgenland

Im Burgenland werden Haus- und Wohnungstüren mit bis zu 500 EUR gefördert. Der nicht rückzahlbare Zuschuss kann bis zu 30% der Investitionskosten decken, jedoch höchstens bis 500 EUR. Um die Förderung beantragen zu können, genügt bei Wohnungen der Einbau einer Sicherheitstüre. Beim Eigenheim sollte es sich um eine Kombination aus Sicherheitstüre und Alarmanlage handeln. Der Antrag sollte spätestens sechs Monate nach dem Einbau beim Hauptreferat der Wohnbauförderung für das Bundesland Burgenland eingereicht werden.

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