Wintergartenbau - Prozess, Kosten

Warum ein Wintergarten?

Ein Wintergarten bietet viele Vorteile. Er erweitert den Wohnraum, schafft einen hellen, lichtdurchfluteten Bereich und ermöglicht es, die Natur auch bei ungünstigem Wetter zu genießen. Zudem steigert ein gut geplanter und qualitativ hochwertiger Wintergarten den Wert der Immobilie erheblich. Dabei kann zwischen einem kalten Wintergarten, der hauptsächlich zur Überwinterung von Pflanzen genutzt wird, und einem warmen Wintergarten, der ganzjährig als Wohnraum dient, unterschieden werden.

Planung und Vorbereitung

Die sorgfältige Planung ist das A und O beim Bau eines Wintergartens. Zunächst muss entschieden werden, welche Art von Wintergarten gewünscht ist – ein kalter oder ein warmer Wintergarten. Ein kalter Wintergarten ist vom restlichen Gebäude thermisch entkoppelt und wird nur geringfügig beheizt, während ein warmer Wintergarten voll in das Heizungssystem integriert ist und das ganze Jahr über bewohnbar ist.

Wesentlich ist auch die Materialwahl für das tragende Gerüst. Häufig verwendete Materialien sind Holz, Aluminium und Kunststoff, wobei auch Materialkombinationen möglich sind. Die Verglasung spielt eine entscheidende Rolle, da sie sowohl Wärme- als auch Schallschutz bieten muss. Hier kommen meist Mehrscheiben-Isolierglas oder spezielle Sicherheitsgläser zum Einsatz, um den Anforderungen an Wärmedämmung und Stabilität gerecht zu werden.

Neben der baulichen Planung ist auch die Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen essenziell. In Österreich ist in der Regel eine Baugenehmigung erforderlich, die je nach Bundesland und Gemeinde unterschiedlich gehandhabt wird. Es ist ratsam, sich frühzeitig bei der zuständigen Baubehörde über die notwendigen Schritte zu informieren und eventuell einen Experten, wie einen Architekten in Ihrem Bundesland hinzuzuziehen.

Genehmigungsprozess

Für den Bau eines Wintergartens in Österreich ist fast immer eine Genehmigung erforderlich. Je nach Umfang und Nutzungsart des Bauvorhabens muss eine Bauanzeige oder sogar ein umfassender Bauantrag gestellt werden. Dazu gehören die Einreichung von Bauplänen, die Einhaltung der Abstandsflächen zu Nachbargrundstücken und oft auch die Zustimmung der Nachbarn.

Der Genehmigungsprozess kann einige Wochen in Anspruch nehmen und erfordert eine sorgfältige Vorbereitung. In manchen Fällen wird auch eine Statikberechnung verlangt, um die Sicherheit des Bauwerks zu gewährleisten. Es ist entscheidend, alle Vorschriften zu beachten, da bei Missachtung empfindliche Strafen drohen können, bis hin zum Rückbau des nicht genehmigten Bauwerks.

Der Wintergartenbau

Ist die Genehmigung erteilt, kann der Bau des Wintergartens beginnen. Der erste Schritt ist das Fundament, das stabil und frostfrei sein muss, um Setzungsrisse oder andere Schäden zu vermeiden. Bei beheizten Wintergärten ist eine ausreichende Dämmung des Fundaments ebenso wichtig.

Anschließend wird die tragende Konstruktion montiert, gefolgt von der Verglasung. Hier sollte besonders auf die Qualität der Materialien geachtet werden, da diese den größten Einfluss auf die Langlebigkeit und Energieeffizienz des Wintergartens haben.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Integration eines geeigneten Belüftungs- und Beschattungssystems, um im Sommer Überhitzung und im Winter Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden. Moderne Wintergärten verfügen häufig über automatische Belüftungsanlagen und Außenbeschattungssysteme, die für ein angenehmes Raumklima sorgen.

Kosten beim Wintergartenbau 

Die Kosten für den Bau eines Wintergartens können stark variieren, abhängig von der Art des Wintergartens, den verwendeten Materialien, der Größe und den zusätzlichen Ausstattungen. Hier sind die wesentlichen Kostenfaktoren im Überblick:

1. Grundkosten für den Wintergarten

• Kalter Wintergarten: Diese einfache Variante eines Wintergartens, die keine Heizung hat und hauptsächlich zur Überwinterung von Pflanzen dient, kann ab etwa 20.000 Euro realisiert werden. Die Preise können jedoch stark schwanken, abhängig von Größe, Material und Standort.
• Warmer Wintergarten: Für einen warmen Wintergarten, der ganzjährig bewohnbar ist und an das Heizungssystem des Hauses angeschlossen wird, beginnen die Kosten bei etwa 40.000 Euro und können je nach Ausführung und Ausstattung bis zu 80.000 Euro oder mehr betragen.
   

2. Fundament

Das Fundament eines Wintergartens muss stabil und frostfrei sein. Die Kosten für das Fundament liegen zwischen 1.200 und 5.500 Euro, abhängig von den Bodenverhältnissen und der Größe des Wintergartens​.

3. Verglasung

• Standardverglasung: Mehrscheiben-Isolierglas ist üblich und kann je nach Qualität und Größe zwischen 5.000 und 15.000 Euro kosten.
• Sicherheitsverglasung: Spezielle Gläser, wie Verbundsicherheitsglas im Dachbereich, erhöhen die Kosten weiter.
   

4. Heizung und Belüftung

• Heizung: Wenn der Wintergarten beheizt werden soll, kommen zusätzliche Kosten von 2.500 bis 5.000 Euro hinzu, abhängig vom Heizsystem und der Größe des Wintergartens​.
• Belüftungssysteme: Automatische Belüftungssysteme können zwischen 200 und 2.000 Euro kosten und sind wichtig, um Feuchtigkeitsprobleme und Überhitzung zu vermeiden​.
   

5. Beschattung

• Beschattungsanlagen: Ein außenliegender Sonnenschutz, wie z. B. Rollläden oder Markisen, kann zwischen 2.000 und 3.500 Euro kosten, je nach Art und Umfang der Anlage​.
   

6. Montagekosten

Die Montage eines Wintergartens durch Fachkräfte eines Fachbetriebs für Wintergärten kostet in der Regel zwischen 2.000 und 6.000 Euro, abhängig von der Komplexität und den Anforderungen des Projekts.

7. Genehmigung und Planung

• Baugenehmigung: In Österreich ist fast immer eine Genehmigung erforderlich, die rund 500 Euro kosten kann. Dieser Preis kann sich erhöhen, wenn spezielle Gutachten oder zusätzliche Planungsarbeiten erforderlich sind​.
• Architekten- und Planungskosten: Falls ein Architekt oder Planer beauftragt wird, können hierfür zusätzliche Kosten anfallen, die typischerweise etwa 5-10 % der Gesamtkosten ausmachen.
   

8. Zusätzliche Kosten

• Beleuchtung und Elektrik: Die Kosten für die Installation von Beleuchtung und Stromanschlüssen können variieren, sollten jedoch bei der Budgetplanung berücksichtigt werden.
• Brandschutzmaßnahmen: In manchen Fällen sind zusätzliche Maßnahmen für den Brandschutz erforderlich, was zusätzliche Kosten verursachen kann​.
   

9. Gesamtkosten

Da ein warmer, komfortabler Wintergarten je nach Größe, Ausstattung und individuellen Wünschen leicht 50.000 bis 100.000 Euro oder mehr kosten kann, ist es ratsam, ein detailliertes Angebot von mehreren Anbietern einzuholen und auch langfristige Betriebskosten wie Heizung und Wartung in die Kalkulation einzubeziehen. Wir empfehlen, dass Sie sich von einem Architekten zu Ihrem Vorhaben beraten lassen, da Änderungen während oder nach einer Ausführung fast immer teurer sind als eine genaue Planung, welche alle Aspekte abdeckt und die Kosten genau vorhersieht. 

Ihr BauCheck-Team