Baugrube ausheben für den Keller, Ausgrabungen
27.05.2024

Das Ausheben der Baugrube für den Keller ist ein zentraler Schritt beim Bau eines Einfamilienhauses. Es erfordert sorgfältige Planung, fachkundige Ausführung und eine gründliche Kontrolle, um eine solide Grundlage für den weiteren Bau zu schaffen. Durch die Berücksichtigung von Sicherheits- und Umweltaspekten kann dieser Prozess nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig gestaltet werden. Die erfolgreiche Durchführung dieser Bauphase legt den Grundstein für ein stabiles und langlebiges Gebäude, das den zukünftigen Bewohnern ein sicheres und komfortables Zuhause bietet. In diesem Artikel werden wir den Prozess des Baugrubenaushebens für einen Keller detailliert beschreiben und auf die verschiedenen Aspekte eingehen, die dabei berücksichtigt werden müssen.

Baugrube ausheben für den Keller

Der Bau eines Einfamilienhauses ist ein spannendes und komplexes Projekt, bei dem sorgfältige Planung und präzise Ausführung unerlässlich sind. Eine der grundlegenden Phasen dieses Projekts ist das Ausheben der Baugrube für den Keller. Diese Phase bildet die Basis für den gesamten Bau und erfordert daher besondere Aufmerksamkeit und Fachkenntnis. 

Planung und Vorbereitung

Bevor der erste Spatenstich getan wird, ist eine gründliche Planung notwendig. Dies beginnt mit der Erstellung eines detaillierten Bauplans, der die genaue Lage und Tiefe der Baugrube festlegt. Es ist wichtig, dass der Bauplan von einem Architekten und einem Statiker überprüft wird, um sicherzustellen, dass alle baulichen Anforderungen und Vorschriften eingehalten werden.

Ein wichtiger Aspekt der Vorbereitung ist die Bodenuntersuchung. Diese wird von einem Geologen oder einem Bodengutachter durchgeführt, um die Beschaffenheit des Bodens zu bestimmen. Der Boden muss ausreichend tragfähig sein, um das Gewicht des Hauses und des Kellers zu tragen. Es wird auch überprüft, ob es Grundwasser gibt, das abgepumpt werden muss.

Einholung der Genehmigungen

Bevor mit dem Ausheben der Baugrube begonnen werden kann, müssen alle notwendigen Genehmigungen eingeholt werden. Dies umfasst in der Regel eine Baugenehmigung von der zuständigen Baubehörde. Darüber hinaus müssen eventuell weitere Genehmigungen eingeholt werden, beispielsweise wenn das Grundstück in einem Wasserschutzgebiet liegt oder wenn besondere Umweltauflagen zu beachten sind.

Absicherung der Baustelle

Die Sicherheit auf der Baustelle hat höchste Priorität. Bevor mit den Aushubarbeiten begonnen wird, muss die Baustelle entsprechend abgesichert werden. Dies umfasst das Aufstellen von Bauzäunen, um Unbefugte fernzuhalten, sowie das Anbringen von Warnschildern. Es müssen auch Maßnahmen zum Schutz der Arbeiter getroffen werden, wie das Bereitstellen von Schutzhelmen und Warnwesten.

Der eigentliche Aushub

Sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann mit dem eigentlichen Aushub begonnen werden. Hierbei kommen in der Regel schwere Baumaschinen wie Bagger und Planierraupen zum Einsatz. Der Aushub erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Abtragen des Mutterbodens: Zunächst wird die oberste Bodenschicht, der sogenannte Mutterboden, abgetragen und separat gelagert. Dieser Boden ist fruchtbar und wird später für die Gartenanlage wiederverwendet.

  2. Aushub der Baugrube: Nachdem der Mutterboden entfernt wurde, beginnt der eigentliche Aushub der Baugrube. Die Tiefe der Baugrube hängt von der geplanten Kellerhöhe sowie von der Fundamenttiefe ab. In der Regel wird die Baugrube so tief ausgehoben, dass genügend Platz für die Fundamentplatte und die Kellerwände vorhanden ist.

  3. Sicherung der Baugrube: Während des Aushubs müssen die Wände der Baugrube stabilisiert werden, um Einstürze zu verhindern. Dies kann durch das Anbringen von Schalungen oder durch das Abflachen der Böschungen erfolgen. Bei tieferen Baugruben oder in instabilen Böden können zusätzliche Stützmaßnahmen wie Spundwände erforderlich sein.

Entwässerung der Baugrube

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Ausheben der Baugrube ist die Entwässerung. In vielen Fällen sammelt sich während der Aushubarbeiten Wasser in der Baugrube, sei es durch Regen oder durch Grundwasser. Dieses Wasser muss kontinuierlich abgepumpt werden, um die Arbeiten nicht zu behindern und um Schäden am Fundament zu vermeiden. Hierfür werden häufig Tauchpumpen oder Drainagesysteme eingesetzt.

Kontrolle und Abnahme der Baugrube

Nach Abschluss der Aushubarbeiten muss die Baugrube kontrolliert werden. Dies umfasst die Überprüfung der Abmessungen und der Bodenbeschaffenheit. In vielen Fällen wird diese Kontrolle von einem Bauleiter oder einem Bodengutachter durchgeführt. Erst nach der Abnahme der Baugrube kann mit den nächsten Bauphasen, wie dem Betonieren der Fundamentplatte, begonnen werden.

Umweltaspekte und Nachhaltigkeit

Beim Ausheben der Baugrube sollten auch Umweltaspekte berücksichtigt werden. Dies umfasst beispielsweise den schonenden Umgang mit dem Mutterboden sowie die ordnungsgemäße Entsorgung von überschüssigem Aushubmaterial. In einigen Fällen kann das Aushubmaterial wiederverwendet oder recycelt werden, beispielsweise als Füllmaterial für andere Bauprojekte.

Ein weiterer Aspekt der Nachhaltigkeit ist der Einsatz von energieeffizienten Baumaschinen. Moderne Baumaschinen sind oft mit umweltfreundlichen Motoren ausgestattet, die weniger Kraftstoff verbrauchen und weniger Schadstoffe ausstoßen. Auch die Minimierung der Lärmbelastung und die Reduzierung von Staubemissionen sind wichtige Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und der Anwohner.

Kosten für das Ausheben der Baugrube

Die Kosten für das Ausheben einer Baugrube für den Keller eines Einfamilienhauses in Österreich können erheblich variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Größe der Baugrube und spezifischen regionalen Preisunterschieden. Hier ist eine Zusammenfassung der typischen Kosten und Einflussfaktoren:

Durchschnittliche Kosten

Die Preise für das Ausheben einer Baugrube in Österreich liegen im Durchschnitt zwischen 20 und 100 Euro pro Kubikmeter Erde, je nach Bodenklasse und zusätzlichen Anforderungen. Im Detail ergeben sich folgende Kosten pro Kubikmeter:

  • Bodenklassen 1-2 (Oberboden, leicht lösbare Böden): 9 bis 21 Euro
  • Bodenklassen 3-5 (mittelschwer lösbare Böden): 12 bis 25 Euro
  • Bodenklassen 6-7 (felsiger Boden): 39 bis 69 Euro​.

Faktoren, die die Kosten beeinflussen

  1. Bodenbeschaffenheit: Die Bodenklasse spielt eine entscheidende Rolle. Leichte Böden wie Sand und Kies sind günstiger zu bearbeiten als schwerer Boden mit Felsen oder Ton.
  2. Wassergehalt im Boden: Hoher Grundwasserstand erfordert zusätzliche Wasserhaltungsmaßnahmen, die die Kosten erhöhen.
  3. Größe der Baugrube: Die Gesamtkubatur der ausgehobenen Erde beeinflusst direkt die Kosten.
  4. Entsorgung des Aushubmaterials: Die Entsorgungskosten können variieren und betragen etwa 3 bis 30 Euro pro Kubikmeter, abhängig davon, ob das Material auf dem Grundstück verbleibt oder auf einer Deponie entsorgt werden muss​.
  5. Baumaschinen und Arbeitskosten: Die Miete von Baumaschinen wie Baggern kann zwischen 25 und 70 Euro pro Stunde liegen. Die Arbeitskosten für Facharbeiter müssen ebenfalls berücksichtigt werden.

Zusätzliche Arbeiten und Sicherungsmaßnahmen

  • Humusaushub: Vor dem eigentlichen Aushub muss der fruchtbare Oberboden abgetragen und gelagert werden, was ebenfalls Kosten verursacht.
  • Sicherungsmaßnahmen: Baugruben müssen gesichert werden, um ein Abrutschen der Wände zu verhindern. Dies kann durch Verbauarbeiten geschehen, die zusätzliche Kosten verursachen.
  • Baugrundverbesserung: In manchen Fällen muss der Baugrund verbessert werden, um die Tragfähigkeit zu erhöhen. Dies kann durch Bodenverdichtung oder Bodenaustausch geschehen und erhöht die Gesamtkosten deutlich​​.

Beispiele und Kostenschätzungen

  • Für eine Baugrube von 100 Kubikmetern bei durchschnittlicher Bodenklasse können die Gesamtkosten für den Aushub und die Entsorgung etwa 2.500 bis 4.000 Euro betragen.
  • Bei besonders schwierigen Bodenverhältnissen und der Notwendigkeit umfangreicher Sicherungsmaßnahmen können die Kosten schnell in den Bereich von 10.000 Euro und mehr steigen​​.

Für eine genaue Kostenschätzung ist es empfehlenswert, Angebote von lokalen Bauunternehmen einzuholen, die die spezifischen Bedingungen des Baugrunds und der geplanten Baugrube berücksichtigen können. Dies stellt sicher, dass alle relevanten Faktoren in die Kalkulation einbezogen werden. Nutzen Sie auch unseren Baukostenrechner für Ausgrabungen, um nach weiteren Richtpreisen zu suchen.

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