keramische Baustoffe und künstliche Steine, Baumaterial
13.07.2021

Künstliche Steine werden üblicherweise auf der Basis von Kalksilikaten oder Tonerdesilikaten als Bindemittel hergestellt. Da diese Baustoffe im Zuge eines Brennvorgangs erstellt werden, spricht man von keramischen Baustoffen. In diesem Artikel wollen wir Ihnen die keramischen und künstlichen Steine und deren Herstellung überblickend vorstellen.

Keramische Baustoffe

Zu den keramischen Baustoffen gehören beispielsweise Mauer- und Hohlziegel, die in der ÖNORM B 3200 bestimmt sind, Dachziegel (ÖNORM B 3205), Sichtziegel (ÖNORM B 3219), Klinker (ÖNORM B 3220), Spaltplatten, Steinzeug und Schornsteinformstücke. Unter Kalksilikate fallen vor allem Betonbaustoffe wie beispielsweise Hohlblocksteine (ÖNORM B 3206), Mantelsteine (ÖNORM B 3208), Gasbetonsteine (ÖNORM B 3209), Betondachsteine (ÖNORM B 3250) und Kalksandsteine.

Der wesentliche Bestandteil aller keramischen Baustoffe ist der Ton. Als Verwitterungsprodukt ist von festen Gesteinen der Ton entstanden und tritt durch den Transport in vielen Mischungen mit anderen Lockergesteinen auf. Ein reiner Ton ist sehr feinkörnig und die Tonminerale bestehen überwiegend aus Aluminiumsilikaten. Beim Trocknen und Brennen kommt es zum Wasserverlust und zum Schwinden mit teilweise beträchtlicher Volumensverminderung des Tons. Hinzugegeben werden Beimengungen, die die Verwendbarkeit des Rohstoffes bestimmen. Der Lehm, eine Mischung aus Ton und Sand, oder Mergel der Kalk enthält, ist meist nur ein Rohstoff für Ziegel. Das Ausgangsmaterial für Porzellan ist das Kaolin, das ein reiner Ton ist, der an der Stelle der Gesteinsverwitterung verblieben ist und feste Minerale und beispielsweise Quarz enthält.

Bei der Herstellung von keramischen Baustoffen werden dem Ton gegebenenfalls Hartstoffe beigegeben, die den Trocknungsprozess verkürzen, das Schwinden vermindern und als Flussmittel die Brenntemperatur herabsetzen. Auf die Dosierung ist jedoch zu achten, da bei einem zu hohen Anteil der Ton seine Bindekraft verliert.

Die Farbe des Brenngutes wird durch geringe Beimengungen von Metalloxiden bestimmt. Die Steingut- und Porzellanerden müssen frei von farbgebenden Stoffen bleiben. Da das braune Eisen in vielen Sedimenten zu finden ist, verliert das Material beim Brennen Wasser und es entsteht die rötliche Farbe für Ziegel, die sehr charakteristisch ist. Wird neben dem Eisen auch noch ein Kalk verwendet, entsteht beim Brand eine gelbliche Ziegelfarbe. Durch das Hinzugeben von Mangan kann man bräunliche und mit Grafit graue Tönungen erreichen. Optisch können die rauen Oberflächen der keramischen Produkte durch Engoben oder Glasuren verschönen und farblich gestaltet werden, welche bei porösen Erzeugnissen (siehe Artikel zu Irdengut) gleichzeitig eine abdichtende Wirkung haben.

künstliche Steine

Die künstlichen Steine gehören nur teilweise in die Kategorie der keramischen Steine. Durch das Brennen des hergestellten Baustoffes werden die keramischen Baustoffe aus Tonerdesilikaten nach deren Eigenschaften, nach Festigkeit, Wärmeleitfähigkeit, Wasserdampfdurchlässigkeit, Frostbeständigkeit und Wasserundurchlässigkeit beurteilt. Die Einteilung der keramischen Baustoffe erfolgt in drei Gruppen: In die erste Gruppe fallen Irdengut mit porösen Scherben, welche in der Grobkeramik durch Mauerziegel, Deckenziegel und Dachziegel bzw. in der Feinkeramik durch Irdengutfliesen, Steingutfliesen und Steingutgeschirr mit Glasur vertreten sind. In die zweite Gruppe fallen Sinterzeug mit dichten Scherben. In der Feinkeramik handelt es sich hierbei um Steinzeugfliesen oder Porzellan mit oder ohne Glasur (einschließlich Sanitärporzellan) und in der Grobkeramik um Klinker, Riemchen, Spaltplatten und Steinzeug. Feuerfeste Steine sind die dritte Gruppe von keramischen Baustoffen aus Tonerdesilikaten und werden in der Grobkeramik in Form von Steinen und Formstücken verwendet.

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