Der Betonstahl, Baumeister
22.06.2021

Unter Betonstahl versteht man jene Stahleinlagen, die für Beton und Stahlbeton sowie für die Bewehrung von Spannbeton nach ÖNORM B 4707 verwendet werden. Die Unterteilung des Betonstahls erfolgt je nach Anwendungsbereich, nach den Eigenschaften, der Normkennzeichnung, Prüfung und Überwachung der Betonstähle für den Massivbau. Die Betonstahleinlagen haben üblicherweise kreisförmige bzw. nahezu kreisförmige Querschnitte, sind unlegiert und werden für schlaffe (d.h. nicht vorgespannte) Betonbewehrungen verwendet.

Was ist Betonstahl?

Betonstahl, auch bekannt als Bewehrungsstahl oder Armierungsstahl, ist eine der wichtigsten Komponenten in der Betonkonstruktion. Der Stahl verleiht dem Beton eine hohe Zugfestigkeit, die dieser alleine nicht besitzt. Bei der Herstellung von Stahlbeton werden Beton und Stahl aufgrund ihrer ähnlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten kombiniert, wodurch eine harmonische Zusammenarbeit dieser beiden Materialien ermöglicht wird.

Unterschiedliche Stahleinlagen

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Stahleinlagen gemäß ÖNORM B 4707. Die Stäbe bestehen aus warmgewalztem Rundstahl, warmgewalztem Rippenstahl, warmgewalztem und dann kaltverbundenem Rippenstahl, kaltgeformten Rippenstahl usw. Geschweißte Bewehrungsmatten bestehen aus glatten Drähten, profilierten Drähten und gerippten Drähten. Die am häufigsten verwendeten Arten von Betonstahl sind Betonstabstahl und Betonstahl in Ringen. Betonstabstahl hat eine glatte oder gerippte Oberfläche und wird üblicherweise in Längen von 6 bis 16 Metern geliefert. Betonstahl in Ringen wird üblicherweise für die Bewehrung von Betondecken und Bodenplatten verwendet.

Die spezifischen Eigenschaften des Betonstahls, wie Durchmesser, Länge, Form und Position innerhalb des Betons, werden durch die jeweiligen Bau- und Designanforderungen bestimmt. Bei der Konstruktion wird der Betonstahl durch spezielle Halterungen in Position gehalten, bevor der Beton eingegossen wird. In der ÖNORM B 4707, welche die Anforderungen für den Betonstahl im Massivbau festlegt, wird beispielsweise die chemische Zusammensetzung, mechanische Eigenschaften und die Oberflächenbeschaffenheit des Betonstahls spezifiziert. Der Betonstahl spielt eine entscheidende Rolle in der modernen Bauindustrie und ermöglicht die Errichtung von sicheren und langlebigen Betonstrukturen.

Gruppenbezeichnungen von Betonstahl

Die Bestimmungen in ÖNORM B 4707 sind sehr umfassend, weshalb wir nicht auf diesen gesamten Inhalt näher eingehen können. Jedoch ist für das Verständnis wichtig, dass man die Gruppenbezeichnungen für den Betonstahl bzw. die Bewehrung kennt. Die Gruppe I umfasst eine Mindeststreckgrenze von 220 N/mm² und eine Zugfestigkeit von 340 bis 500 N/mm², die Gruppe II umfasst einer Mindeststreckgrenze von 340 N/mm² und eine Zugfestigkeit von 500 bis üblicherweise 640 N/mm², die Gruppe III umfasst eine Mindeststreckgrenze von 420 N/mm² und eine Zugfestigkeit von über 500 N/mm² und die Gruppe IV entspricht den heutigen Betonstählen.

Verarbeitungsformen von Betonstahl

Die Einteilung des Betonstahls erfolgt, wie bereits in der Einleitung erwähnt, auch nach der äußeren Form. Die verschiedenen Betonsorten müssen sich untereinander durch ihre unterschiedliche Oberflächengestaltung oder Verarbeitungsform bzw. durch beide unterscheiden. Die Bewehrungsstäbe sind über die gesamte Länge eindeutig und dauerhaft mit dem Symbol für die Betonstahlgruppe und mit einer nicht verwechselbaren Erzeugermarke gekennzeichnet.

Warmgewalzte und kaltgeformte Rippenstähle sind auch nach dem Erzeugerland gekennzeichnet. Ausgewalzte Kennzeichen dürfen die Gebrauchseignung der Stäbe selbstverständlich nicht negativ beeinträchtigen. Die Kennzeichen durch Walzmarken haben sich in regelmäßigen Abständen von höchstens 1,5 m über die Länge des Stabes zu wiederholen. Alle Stäbe, deren Kennzeichnung nicht mehr erkennbar ist, dürfen nur mehr als Betonstahl in der Gruppe I verwendet werden.

Nutzung von Betonstahl

Betonstahl wird in einer Vielzahl von Anwendungen im Bauwesen eingesetzt. Er wird verwendet, um Stahlbeton zu bilden, ein Material, das eine Kombination aus Stahl und Beton ist und die Stärken beider Materialien nutzt. Im Hochbau ist Betonstahl eine entscheidende Komponente in Stahlbetonkonstruktionen wie Wänden, Decken und Pfeilern. Er verleiht diesen Strukturen zusätzliche Zugfestigkeit und Haltbarkeit. Im Infrastrukturbau wird Betonstahl oft in Brücken, Tunnels, Dämmen und Straßen verwendet. Er bietet zusätzliche Stabilität und Langlebigkeit in diesen Bauwerken, die starken physischen Belastungen und Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Betonstahl wird oft in den Fundamenten von Gebäuden und anderen Strukturen eingesetzt. Er erhöht die Tragfähigkeit des Fundaments und hilft, das Gewicht des Gebäudes gleichmäßig zu verteilen. In erdbebengefährdeten Gebieten wird Betonstahl verwendet, um Gebäude erdbebensicher zu machen. Durch seine Verwendung in Betonwänden und -decken kann die Bewehrung dazu beitragen, dass die Struktur bei einem Erdbeben standhält. Betonstahl wird auch in vorfabrizierten Betonelementen wie Platten, Trägern und Pfosten verwendet. Diese Elemente werden in einer Fabrik hergestellt und dann zur Baustelle transportiert, wo sie montiert werden.

Wir empfehlen, mit einem Baumeister über das Thema sprechen. Die Baumeister vor Ort können Sie umfassend zur Verwendung des Stahls bei Ihrem Bauobjekt beraten und dieses auch umsetzen. Sie können nähere Informationen zu den Preisen und Kosten im Baugewerbe in unserem Baukostenrechner finden.

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