Besondere Prüfungen von Beton, Betonierung
02.09.2021

Es kann bei Instandsetzungsarbeiten oder Umbauarbeiten der Verdacht von Betonschäden aufkommen, welcher jedoch nicht äußerlich sichtbare Schäden aufweist. In diesem Fall kann der Beton durch verschiedene Prüfverfahren überprüft werden. In diesem Artikel wollen wir auf die Prüfungen der Carbonatisierungstiefe, Chloridgehalt, Abreißfestigkeit und das Aufsuchen von Hohlstellen in Spannkanälen näher eingehen.

Carbonatisierungstiefe

Der Bewehrungs- und Spannstahl ist bei ausreichend dichter und dicker Betonüberdeckung üblicherweise dauerhaft korrosionsgeschützt. Wenn der in der Luft enthaltene Kohlendioxid diffundiert, kann dieser in Gegenwart von Wasser mit dem Calciumhydroxyd reagieren und dieses zum sauren, nichtschützenden Calciumcarbonat umwandeln. Liegt der Stahl ganz oder nur teilweise in diesem carbonatisierten Bereich, so setzt bei Anwesenheit von Feuchte die Korrosion ein. Der Rost besteht aus wasserreichen Eisenoxiden, welche zur Volumenszunahme führen und die Betondeckung sogar sprengen können.

Damit die Carbonatisierungstiefe überprüft werden kann, ist eine genügend tiefe, für das Aufbringen einer Reaktionsflüssigkeit zugängliche, frische Bruchfläche zu schaffen. Nicht carbonatisierter Beton verfärbt sich durch die alkoholische Phenolphtaleinlösung rot bis violett, während unverfärbter Beton weißgrau verbleibt und nicht mehr genügend Korrosionsschutz für die darunter befindliche Bewehrung bietet.

Chloridgehalt

Chloride greifen den Stahl an und können im carbonatisierten, ungerissenen Beton einen verstärkten Flächenabtrag erzeugen. Die Herkunft der Chloride ist unterschiedlich. Beispielsweise können diese als Ausgangsstoffe beim Beton in Form von Streusalzen verwendet worden sein. Ein Teil der Chloride wird mit dem Zement gebunden und damit korrosionschemisch unwirksam. Ob die Chloridionen jedoch zur Korrosion führen, hängt von der Chlorid-Konzentration des gegen die Betonoberfläche wirkenden Mediums ab. Dazu zählen beispielsweise feuchte Luft oder wässrige Lösungen. Schutz gegen das Eindringen des Chlorids bieten Epoxidharz- oder andere Oberflächenbeschichtungen des Stahls.

Die Tiefe des eingedrungenen Chloridgehalts kann an Bohrkernen, Ausbruchstücken oder am Bohrmehl bestimmt werden. Für die genaue Feststellung lassen Sie sich unbedingt von einem Baumeister vor Ort beraten.

Haftzug- oder Abreißfestigkeit

Man kann die Bauschichten von Bauteilen beispielsweise mit Spritzbeton, Verbundestrichen, Kunststoffbelägen usw. beschichten, jedoch setzt dies voraus, dass die Betonoberfläche eine hinreichende Haftzugfestigkeit bzw. Abreißfestigkeit besitzt. Gegebenenfalls sind hierfür gesonderte Untersuchungen erforderlich.

Mit Hilfe eines Klebers wird eine Metallplatte auf den Beton geklebt. Mit einem geeigneten Gerät wird nach dem Aushärten des Klebers die Metallplatte bis zum Bruch des Betons von der Oberfläche abgezogen. Die Abreißfestigkeit wird als Mittelwert aus drei Einzelprüfungen entnommen.

Aufsuchen von Hohlstellen in Spannkanälen

Wenn man einen Verdacht auf Hohlstellen bzw. Risse entlang des Spannliedverlaufes hat, eventuell mit Aussinterung und oder Abplatzungen, sollten diese in repräsentativer Zahl vorwiegend durch Aufschlussbohrungen festgestellt werden. Die unvollständige Verpressung entsteht mit größter Wahrscheinlichkeit im Bereich von Hochpunkten und bei Koppelstellen in der oberen Endzone des von unten kommenden Spanngliedes. Diese Stellen sollten zweckmäßigerweise anhand der Pläne des Bauobjekts aufgesucht werden und Aufschlussbohrungen sollten von entsprechendem Personal durchgeführt werden.  

Wir empfehlen, die Zusammensetzung des passenden Betons je nach den notwendigen Bauarbeiten anzupassen und mit einem Baumeister vor Ort über die passende Zusammensetzung und die entsprechende Nachbehandlung bei Ihrem Projekt zu sprechen. Sie können auch einen Überblick über die Baukosten in unserem Baukostenrechner erhalten. 

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