Herstellungsarten von Massivdecken, Betonierung
25.05.2021

Decken werden entweder direkt an der Baustelle angefertigt oder können als Montagedecken bereits vorgefertigt zur Baustelle gebracht und montiert werden. In diesem Artikel stellen wir Ihnen diese Herstellungsarten von Massivdecken vor. Wir empfehlen jedoch, immer mit den Baumeistern und Architekten vor Ort zu sprechen, welche Deckenart für Ihr konkretes Bauprojekt am besten geeignet ist.

Varianten von Massivdecken

Massivdecken sind ein zentraler Bestandteil moderner Gebäudestrukturen, sie sorgen für Stabilität und Raumtrennung. Sie werden üblicherweise aus Stahlbeton oder Spannbeton hergestellt. Die verschiedenen Arten von Betondecken zählen generell zu gängigen Deckenkonstruktionen. Man unterscheidet zwischen Ortbetondecken und Montagedecken. Montagedecken können sowohl als Teilmontagedecken als auch als Vollmontagedecken erstellt werden. Diese Begriffe beziehen sich auf den Grad der Vorfertigung der Decken vor ihrer Installation am Baustellenort.

Ortbetondecken

Zu den Ortbetondecken zählen alle Massivdecken, bei denen der gesamte Herstellungsvorgang auf der Baustelle vonstatten geht. Der erste Schritt in diesem Prozess ist die Installation von Schalungen, die die Form der Decke bestimmen. Innerhalb dieser Schalung wird dann ein Bewehrungsnetz aus Stahl eingebracht, das die spätere Belastung der Decke aufnehmen kann. Anschließend wird der Beton in die Schalung gegossen und muss dann aushärten. Sobald der Beton ausgehärtet ist, wird die Schalung entfernt und die Decke ist fertig. Die Ortbetondecken sind an kein Raster gebunden und können sich jedem Grundriss anpassen. Ortbetondecken sind sehr flexibel in Bezug auf ihre Gestaltung, da sie vor Ort an die spezifischen Anforderungen der Baustelle angepasst werden können. Sie erlauben eine individuelle Anpassung an den Grundriss des Gebäudes und können spezifische architektonische Elemente wie Freiformen, Aussparungen oder unterschiedliche Deckenhöhen berücksichtigen. Die Nachteile der Ortbetondecken sind der hohe Schalungsaufwand, den Baufortschritt hemmende Abstützungen während der Abbindefristen und die große Baufeuchte.

Montagedecken

Die Montagedecken werden aus einzelnen Bauteilen gebildet, die in Werkstätten angefertigt werden und auf der Baustelle lediglich zusammengeführt werden müssen. Statisch gesehen sind Montagedecken entweder Balken- oder Plattenbalkendecken. Die Vorteile von Montagedecken liegen in ihrer schnellen und wetterunabhängigen Herstellung sowie ihrer einfachen und schnellen Montage vor Ort. Sie eignen sich besonders für Gebäude mit standardisierten Raumgrößen und -formen. Ein potenzieller Nachteil dieser Methode könnte die Einschränkung in der architektonischen Gestaltungsfreiheit sein, da die Platten in der Regel standardisierte Formen und Größen haben. Je nach dem überwiegenden Anteil der Anfertigung in der Werkstatt oder Baustelle werden die Montagedecken in Teilmontagedecken und Vollmontagedecken unterschieden.

Teilmontagedecken

Teilmontagedecken, auch als Halbfertigteildecken bekannt, sind eine Art von vorgefertigten Decken, die eine Mischung aus vor Ort gegossenem Beton und Fertigbauteilen verwenden. Eine Teilmontagedecke besteht also aus vorgefertigten Deckenbauteilen, die nur für einen Teil der auftretenden Belastungen bemessen worden sind und erst im Zusammenwirken mit dem Ortbeton das volle Tragvermögen der Decke erreichen. Hierbei werden vorgefertigte Betonplatten, sogenannte Filigranplatten oder Doppelwänden, auf die Tragwerkskonstruktion gelegt. Diese Platten haben eine geringere Dicke als die endgültige Decke und dienen als Schalung und untere Bewehrungslage. Durch eine Teilmontagedecke erspart man sich die Schalung, braucht jedoch eine Unterstützung während des Bauens. Nach dem Verlegen der Platten wird eine obere Bewehrungslage ergänzt und zusätzlicher Beton auf die Platten aufgetragen, um die endgültige Dicke der Decke zu erreichen. Die Herstellung einer Teilmontagedecke bietet die Möglichkeit, die Vorteile der Vorfertigung mit einer gewissen Flexibilität in der Gestaltung vor Ort zu kombinieren. Die Teilmontagedecke darf erst nach dem Abbinden und dem ausreichenden Erhärten des Frischbetons voll belastet werden.

Vollmontagedecken

Vollmontagedecken, auch als Fertigteildecken bekannt, sind vollständig in einem Fertigteilwerk hergestellte Deckenelemente. Sie werden fertig auf die Baustelle transportiert und dort montiert. Die Vollmontagedecke besteht aus Deckenbauteilen, die tragend oder ausflachend sind und die vorgefertigt wurden, sodass diese sofort voll tragfähig sind. Diese Deckenart wird ohne Unterstützung am Bau zusammengeführt und erfordert höchstens einen örtlichen Fugenverguss und Ortbetonroste im Auflagerbereich. Diese Art von Decke bietet einen hohen Grad an Präzision, da die Elemente in einer kontrollierten Fabrikumgebung hergestellt werden. Vollmontagedecken können als Hohlkörperdecken, Spannbeton-Hohlplattendecken oder Massivplatten ausgebildet sein. Einmal auf der Baustelle, werden die Platten auf die tragenden Wände des Gebäudes gelegt und miteinander verbunden, normalerweise durch Vergießen der Fugen oder mittels spezieller Verbindungselemente. Diese Art von Decken ist besonders vorteilhaft bei Projekten, bei denen die Geschwindigkeit der Konstruktion wichtig ist.

Es ist zu beachten, dass sowohl Teilmontage- als auch Vollmontagedecken spezifische Anforderungen an den Transport und die Montage stellen. Je nach Größe und Gewicht der Elemente können spezielle Transport- und Hebevorrichtungen erforderlich sein.

Wahl und Ausführung der Decke

Bei der Wahl zwischen Ortbetondecken und Montagedecken sollten mehrere Faktoren berücksichtigt werden, wie z. B. die spezifischen Anforderungen des Gebäudes, die Kosten, die Bauzeit und die gewünschten architektonischen Merkmale. Die Kosten für Betonarbeiten variieren mit den notwendigen Materialien und der Ausführung. Wir empfehlen, sich von einem Baumeister und Architekten vor Ort beraten zu lassen, die Sie am besten über die Möglichkeiten für Ihr konkretes Bauprojekt informieren können.

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