Nachbehandlungen für den Frischbeton, Betonierung
13.08.2021

Der Beton benötigt für seine Erhärtung und für das Erreichen der geforderten Betoneigenschaften eine gewisse Erhärtungszeit und genügend Feuchtigkeit. Damit der Beton die gewünschten Eigenschaften erreicht, muss der Beton entsprechend nachbehandelt werden. In der ÖNORM B 4200 steht, dass der Beton bis zum genügenden Erhärten gegen schädigende Einflüsse aller Art zu schützen ist. In diesem Artikel gehen wir auf die notwendigen Schutzmaßnahmen näher ein.

Im Allgemeinen sollte der Schutz des Betons für mindestens drei Tage mit verschiedenen Befeuchtungsmaßnahmen gewährleistet werden. Dies kann durch Abdecken mit Folien, Aufsprühen von Nachbehandlungsmitteln, durch Feuchthaltung, Belassen der seitlichen Schalung usw. erfolgen. Selbst nach drei Tagen sollte der Beton nur langsam austrocknen. Die Austrocknungsgefahr ist besonders groß, wenn der Beton trockener Luft ausgesetzt ist.

Die Nass-Nachbehandlung ist das Feuchthalten des Betons bzw. der Schalung. Mit einer langsamen Austrocknung des Betons wird auch das Schwinden verzögert. Größere Schwindungsspannungen treten erst auf, wenn der Beton eine Festigkeit erreicht hat, in welcher der Beton die Schwindungsspannungen ohne Risse aufnehmen kann.

Wenn die Betonflächen abgedeckt werden, kann dies zusätzlich zur Nass-Nachbehandlung hilfreich sein, wenn die Fläche starker Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Diese Maßnahme wird beispielsweise beim Betonstraßenbau ergriffen.

Das Auftragen von Nachbehandlungsfilmen kommt ebenfalls primär im Betonstraßenbau zum Einsatz, um eine rasche Austrocknung bzw. Verdunstung zu verhindern.

Als Häuselbauer kann man das Wasser auch auf den Beton aufsprühen. Das ist wichtig für einen Beton mit höherer Temperatur, beispielsweise bei massigen Bauteilen oder Bauteilen nach einer Wärmebehandlung. Die Wassertemperatur sollte der Temperatur der Betonoberflächen entsprechen, die nachbehandelt werden. Bei größeren Temperaturunterschieden kann es gegebenenfalls zu Rissen aufgrund Temperaturspannungen kommen.

Die Verwendung von Wasser auf jungem, frisch entschaltem Sichtbeton kann Ausblühungen zur Folge haben.

Die Erhärtung des Betons wird durch niedrigere Temperaturen verzögert und durch höhere Temperaturen beschleunigt. Es wird empfohlen, dass die Betontemperatur an der Oberfläche +5°C nicht unterschreitet, was eine Lufttemperatur zwischen -3°C und +5°C voraussetzt. Bei einer Druckfestigkeit von 5 N/mm2 wird der Beton gefrierbeständig. Für tiefere Einbautemperaturen müssen Eignungsprüfungen am Beton durchgeführt werden sowie Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise wärmedämmende Abdeckungen vorgesehen werden.

Ein Frischbeton ist auch gegen äußere Einwirkungen wie beispielsweise starken Regen, strömendes Wasser usw. zu schützen. Erschütterungen aus beispielweise naheliegendem Verkehr sind zu vermeiden, da es zu Rissen im Beton kommen kann.

Wir empfehlen die Zusammensetzung des passenden Betons je nach den notwendigen Bauarbeiten anzupassen und mit einem Baumeister vor Ort über die passende Zusammensetzung und die entsprechende Nachbehandlung bei Ihrem Projekt zu sprechen. Nutzen Sie zusätzlich den Baukostenrechner, um nach den erwarteten Kosten für Dienstleistungen in der Baubranche zu suchen.

Ihr Baucheck-Team

Sie können auch Ihre Anfrage direkt an uns stellen und wir verbinden Sie mit Handwerkern. Alles kostenlos, ohne Provisionen unverbindlich!
Anfrage stellen

weitere Artikel in Projekt-Infos

Besondere Prüfungen von Beton
02.09.2021 Betonierung

Besondere Prüfungen von Beton

Verformungsverhalten von Beton
31.08.2021 Betonierung

Verformungsverhalten von Beton