Schädliche Bestandteile für Betonzuschläge, Betonierung
05.08.2021

Beim Betonzuschlag handelt es sich um ein Gemenge von Körnern aus natürlichem oder künstlichem, dichtem oder porigem Gestein. Mengen- und volumenmäßig bildet der Zuschlag einen wichtigen Bestandteil des Betons und bestimmt wesentlich dessen Eigenschaften, jedoch gibt es schädliche Bestandteile im Zuschlag, die die Eigenschaften des Betons negativ beeinflussen können. In diesem Artikel wollen wir auf diese näher eingehen.

Schädliche Bestandteile für einen Zuschlag sind jene Stoffe, die das Erstarren oder Erhärten des Betons stören oder in irgendeiner Form die Festbetoneigenschaften, insbesondere die Beständigkeit gegen beispielsweise Frost oder Wasser, oder den Korrosionsschutz beeinträchtigen. Dazu zählen beispielsweise, abschlämmbare Bestandteile, grobe Verunreinigungen, Schwefelverbindungen, stahlangreifende Stoffe wie Chlorid, alkalilösliche Kieselsäure usw.

abschlämmbare Bestandteile

Abschlämmbare Bestandteile sind i. a. tonige Stoffe oder sehr feines Gesteinsmehl mit einem Durchmesser von unter 0,036 mm mit schädlichen Auswirkungen in größeren Mengen. Dazu zählen lehmige, nicht licht abreibbare Verkrustungen der Zuschläge und tonige Knollen. In der ÖNORM B 3304 sind die Werte für die Begrenzungen an abschlämmbaren Bestandteilen mit unter 0,063 mm angegeben.

erhärtungsstörende Stoffe

Ein Humus (Mutterboden) oder andere organische Stoffe wie beispielsweise Zucker können bereits in sehr geringen Mengen die Erstarrung und Erhärtung des Betons stören. In körniger Form (Braunkohle, Torf) können erhärtungsstörende Stoffe zu Flecken oder Absprengungen an den Betonoberflächen führen. Die Zuschläge können durch Betonversuche getestet werden, wenn ein Verdacht nach erhärtungsstörenden Stoffen besteht.

grobe Verunreinigungen

Zu groben Verunreinigungen zählen jene erkennbaren Verunreinigungen, die auch per Augenschein ersichtlich sind. Beispielsweise handelt es sich hierbei um Holzteile, Pflanzenreste, Torf, Kohle, Kunststoffabfälle usw., die nicht im Beton enthalten sein dürfen.

erweichende und quellende Bestandteile

Der Gehalt an quellfähigen organischen Stoffen sollte 0,5 Gewichtsprozent nicht überschreiten. Die Feststellung erfolgt durch das Aufschwemmen in spezifisch schwerer Flüssigkeit.

Schwefelverbindungen

Wasserlösliche Schwefelverbindungen können in wenig dichtem Beton durch Zutritt von Luft zu Sulfaten oxidieren und in größeren Mengen unter besonderen Bauwerkverhältnissen zu zerstörenden Veränderungen des Betons führen. Zu diesen schädlichen Schwefelverbindungen zählen Alkalisulfate, Gips, Anhydrit und Sulfide. Wenn ein Verdacht besteht, dass diese Stoffe im Zuschlag enthalten sind, sollte im Zuge der Erstprüfung der Zuschlag auf lösliche Sulfate, Sulfite und Sulfide untersucht werden.

stahlangreifende Stoffe

Wenn eine Bewehrung im Beton verlegt wird, darf der Zuschlag keine korrosionsfördernden Stoffe wie Nitrate (Salze), und Halogenide (außer Fluorid) in schädlichen Mengen enthalten. Laut ÖNORM B 3233 darf der Anteil an wasserlöslichen Chloriden nicht mehr als 0,01% der Masse des Zuschlags betragen.

alkalilösliche Kieselsäure

Flint und Opalsandstein sind alkalilösliche Kieselsäure und können in feuchter Umgebung mit den Alkalien im Boden mit Volumenvergrößerung reagieren. Die Alkalien stammen meist aus dem Zement, jedoch können auch aus den Zusätzen und dem Anmachwasser kommen oder aus Meerwasser und Tausalzen von außen in den Beton eindringen. Der Prozess einer Alkalireaktion verläuft sehr langsam. Es kommt je nach den Umweltbedingungen erst nach vielen Monaten oder Jahren zu Ausblühungen, Ausscheidungen, Auswaschen von Zuschlagkörnern, trichterförmigen Absprengungen, feinen meist nicht tief reichenden netzartigen oder strahlenförmigen Rissen und im Extremfall zur völligen Zerstörung. Der Beton ist gegen schädigende Alkalireaktionen zu prüfen.

Die Zusammensetzung der passenden Zuschläge kann je nach den notwendigen Bauarbeiten unterschiedlich ausfallen. Wir empfehlen, mit einem Baumeister vor Ort über die passende Zusammensetzung bei Ihrem Projekt zu sprechen. In unserem Baukostenrechner erhalten Sie einige Informationen zu Richtpreisen und Kosten für die Baubranche.

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