Übersicht der Zusatzmittel für den Beton, Betonierung
13.08.2021

Die Technologie und Wissenschaft hinter Betonzusatzmitteln haben sich im Laufe der Jahre stark entwickelt, um die Leistung und Haltbarkeit von Beton zu optimieren. Diese Zusatzmittel, ob flüssig oder pulverförmig, sind entscheidend für die Verbesserung der physikalischen und chemischen Eigenschaften von Beton. Ihre korrekte Dosierung, typischerweise im Bereich von 0,5 bis 3% des Zementgewichts, spielt eine entscheidende Rolle bei der Modifikation der Betoneigenschaften, obwohl sie in der Mischberechnung oft nicht gesondert berücksichtigt werden.

Wirkungen von Zusatzmitteln

Betonverflüssiger: Revolution in der Verarbeitbarkeit

Betonverflüssiger, oft aus Sulfitablauge, Eiweißabbauprodukten oder Zuckerarten zusammengesetzt, revolutionieren die Verarbeitbarkeit von Beton, indem sie den Wasserbedarf verringern. Diese Zusatzmittel ermöglichen einen flüssigeren Beton, der sich leichter handhaben und verarbeiten lässt. Jedoch bergen sie Risiken wie erhöhtes Schwinden, Lufteinführung oder Verzögerungen in der Aushärtungszeit, was sorgfältige Überlegungen bei ihrer Anwendung erfordert.

Luftporenbildner: Verbesserung durch Mikroporen

Luftporenbildner, hergestellt aus Schaummitteln, Ölen, Fetten oder Kiefernwurzelharz, führen kleine, gleichmäßig verteilte Luftporen in den Beton ein. Diese Poren verbessern nicht nur die Verarbeitbarkeit, sondern erhöhen auch die Frostbeständigkeit des Betons. Die Schattenseiten können eine verminderte Festigkeit und Probleme durch übermäßige Lufteinführung sein.

Betondichtungsmittel: Schutz gegen Wasser

Durch die Anwendung wasserabweisender Substanzen reduzieren Betondichtungsmittel die Wasseraufnahme und das Eindringen von Wasser in den Beton erheblich. Sie sind von unschätzbarem Wert für Betonkonstruktionen, die Wasserdichtigkeit erfordern. Allerdings kann ihre Anwendung das Schwinden erhöhen und in manchen Fällen die erwartete Wirkung umkehren.

Erstarrungsverzögerer: Kontrolle über die Aushärtungszeit

Erstarrungsverzögerer, zu denen anorganische oder organische Stoffe wie Natriumphosphate oder Borverbindungen gehören, verlängern die Verarbeitungszeit von Beton durch Verzögerung der Erstarrung. Diese Flexibilität ist besonders bei komplexen Gießarbeiten oder in heißem Klima wertvoll. Dennoch ist Vorsicht geboten, da ein erhöhtes Schwinden und eine Umkehrung der Wirkung möglich sind.

Stabilisatoren: Verbesserung der Konsistenz

Stabilisatoren, bestehend aus anorganischen, wasserlöslichen Verbindungen, stärken das Zusammenhaltevermögen und optimieren die Verarbeitbarkeit des Zementes. Sie tragen dazu bei, die Homogenität des Betons zu verbessern, was insbesondere bei der Herstellung von hochwertigem Fertigbeton von Bedeutung ist.

Erstarrungsbeschleuniger: Schneller zum Ziel

Erstarrungsbeschleuniger, die Alkalikarbonate, Aluminate oder organische Stoffe enthalten, sind darauf ausgerichtet, die Aushärtungszeit des Betons zu verkürzen. Diese Beschleuniger sind von unschätzbarem Wert, um die Bauzeiten zu reduzieren, können aber eine Verringerung der Endfestigkeit und eine potenzielle Umkehrung der Wirkung zur Folge haben.

Einpresshilfen: Spezialisten für Spannbeton

Einpresshilfen, eine Mischung aus Aluminiumpulver, Verflüssigern und verzögernden Komponenten, sind speziell für den Einsatz in Einpressmörtel mit Spannbeton konzipiert. Sie verhindern das Absetzen des Betons und fördern das mäßige Quellen, verbessertes Fließen und einen verminderten Wasseranspruch. Trotz ihrer Vorteile ist eine mögliche Verzögerung der Erstarrungszeit zu beachten.

Die richtige Auswahl und Dosierung von Betonzusatzmitteln ist entscheidend für die Erreichung der gewünschten Betoneigenschaften und die Sicherstellung der Langlebigkeit von Betonkonstruktionen. Fortschritte in der Betontechnologie und eine zunehmende Vielfalt an Zusatzmitteln bieten Bauingenieuren und Architekten mehr Flexibilität und Kontrolle über ihre Projekte. Eine gründliche Kenntnis der Eigenschaften und potenziellen Nebenwirkungen dieser Zusätze ist unerlässlich, um die Qualität und Sicherheit von Betonbauten zu gewährleisten.

Kosten für Zusatzmittel für den Beton

Die Preise für Betonzusatzmittel können je nach Art des Zusatzmittels (z.B. Verflüssiger, Beschleuniger, Verzögerer), Hersteller, Qualität und Kaufmenge variieren. Darüber hinaus können sich die Preise aufgrund von Marktschwankungen, Verfügbarkeit und regionalen Unterschieden ändern.

Für eine genaue Preisübersicht ist es empfehlenswert, direkte Angebote von Bau- oder Baustofflieferanten in Österreich einzuholen. Viele Anbieter haben Websites, auf denen sie Informationen über ihre Produkte bereitstellen oder sie bieten persönliche Beratung an, um individuelle Bedürfnisse und Anforderungen zu besprechen. Bauunternehmen und Fachhändler für Baustoffe sind ebenfalls gute Anlaufstellen für aktuelle Preisinformationen und Beratung zu den passenden Zusatzmitteln für spezifische Projekte. Je nach Zusatzmittel werden die Preise pro kg aber zwischen wenigen Euro und 50 EUR liegen.

Wir empfehlen die Zusammensetzung des passenden Betons je nach den notwendigen Bauarbeiten anzupassen und mit einem Baumeister vor Ort über die passende Zusammensetzung bei Ihrem Projekt zu sprechen. Sollten Sie nach Richtwerten und Preisen für die Ausführung von Bauprojekten suchen, nutzen Sie unseren Baukostenrechner für die Betonierung oder den Baukostenrechner für Baumeister-Dienstleistungen.

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