Das Bauen von Holzhäusern, Blockhäuser
26.08.2024

Der Bau von Holzhäusern bietet in vielerlei Hinsicht Vorteile, insbesondere unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Holz ist nicht nur ein ökologischer Baustoff, sondern schafft auch ein gesundes Wohnklima und bietet architektonische Flexibilität. Trotz der anfänglichen Bedenken hinsichtlich Pflege und Haltbarkeit hat sich der Holzbau als eine langlebige und robuste Bauweise etabliert, die mit den traditionellen Betonbauten durchaus mithalten kann. In Anbetracht der steigenden Anforderungen an umweltfreundliches Bauen in Österreich und weltweit, stellt der Holzbau eine zukunftsweisende Alternative dar, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll ist. In diesem Artikel beleuchten wir die wesentlichen Aspekte des Baus von Holzhäusern, vergleichen sie mit traditionellen Betonbauten und zeigen auf, warum Holz eine hervorragende Wahl für nachhaltiges Bauen darstellt.

Nachhaltigkeit und ökologische Vorteile von Holzhäusern

Holz als Baustoff hat eine beeindruckende ökologische Bilanz. Es ist ein nachwachsender Rohstoff, der während seines Wachstums CO₂ aus der Atmosphäre bindet und somit aktiv zur Reduktion von Treibhausgasen beiträgt. Ein Baum speichert Kohlenstoff, und dieser bleibt während der gesamten Lebensdauer des Holzes gebunden, was dazu beiträgt, den CO₂-Fußabdruck von Holzhäusern signifikant zu senken. Im Gegensatz dazu sind die Herstellung und Verarbeitung von Beton sehr energieintensiv und CO₂-lastig, was Betonbauten zu einer weniger umweltfreundlichen Option macht​.

Zusätzlich zu den klimatischen Vorteilen wird Holz in der Regel regional bezogen, was die Transportwege minimiert und somit den ökologischen Fußabdruck weiter reduziert. In Österreich stammt das Bauholz oft aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, was eine verantwortungsvolle Nutzung der Ressourcen sicherstellt.

Unterschiede zum Bau mit Beton

Der offensichtlichste Unterschied zwischen Holzhäusern und Betonbauten liegt im Material selbst. Während Beton eine hohe Druckfestigkeit aufweist und sich besonders gut für massive und große Bauwerke eignet, punktet Holz durch seine Leichtigkeit und Flexibilität. Dies ermöglicht nicht nur eine schnellere und oft auch kostengünstigere Bauweise, sondern bietet auch architektonische Freiheit, die bei Beton schwerer zu erreichen ist.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist die Bauweise selbst. Holzhäuser können, je nach Konstruktionsart, in einem hohen Vorfertigungsgrad errichtet werden, was die Bauzeit erheblich verkürzt und die Kosten planbarer macht. Zudem führt die trockene Bauweise des Holzbaus zu einer geringeren Baufeuchte und somit zu einem schnelleren Einzug. Im Gegensatz dazu benötigen Betonbauten oft längere Trocknungszeiten, was den Bauprozess verzögern kann​.

Pflege und Langlebigkeit

Eine der häufigsten Bedenken gegenüber Holzhäusern ist ihre vermeintlich geringere Haltbarkeit und der höhere Pflegeaufwand. Moderne Holzbauweisen haben jedoch gezeigt, dass Holzhäuser ebenso langlebig sein können wie Betonbauten, vorausgesetzt, sie werden sachgerecht geplant und ausgeführt. Historische Gebäude, die mehrere Jahrhunderte überdauert haben, sind ein lebender Beweis für die Beständigkeit von Holz. Allerdings erfordern Holzhäuser, insbesondere die Fassaden, regelmäßige Wartung, um Witterungseinflüsse abzuwehren und die Optik zu erhalten.

Holzhäuser haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie ein sehr angenehmes Raumklima schaffen. Holz ist hygroskopisch, das heißt, es kann Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und wieder abgeben, was zu einer ausgeglichenen Luftfeuchtigkeit und einem gesunden Wohnklima beiträgt. Zudem wirken sich sichtbare Holzoberflächen beruhigend auf das menschliche Wohlbefinden aus, wie Studien gezeigt haben.

Schallschutz und Brandschutz

Ein weiterer Vorteil des Holzbaus ist der gute Schallschutz, der durch die mehrschichtigen Wand- und Deckenkonstruktionen erreicht wird. Obwohl Holz ein leichterer Baustoff ist, können moderne Holzbauweisen problemlos die geltenden baurechtlichen Anforderungen erfüllen und bieten einen hohen Schallschutz​.

Beim Brandschutz ist zu beachten, dass Holz zwar brennt, aber im Gegensatz zu manch anderen Materialien, berechenbar abbrennt und dabei eine schützende Kohleschicht bildet, die das darunter liegende Material schützt. Moderne Holzhäuser erfüllen die Feuerwiderstandsklassen und können genauso sicher sein wie Betonbauten, die oft als sicherer angesehen werden​.

Kosten und Wirtschaftlichkeit

Die Kosten für den Bau eines Holzhauses variieren je nach Bauweise, Ausstattungsgrad und Region, können jedoch im Allgemeinen mit denen von Betonbauten konkurrieren. In Österreich liegt der Preis für ein schlüsselfertiges Einfamilienhaus aus Holz typischerweise zwischen 1.800 und 2.800 Euro pro Quadratmeter. Diese Preisspanne hängt stark von der Komplexität des Designs, der verwendeten Materialien und der Bauweise ab.

Ein einfacher Holzrahmenbau kann beispielsweise kostengünstiger sein als eine Massivholzbauweise. Die Holzrahmenbauweise, auch bekannt als Riegelbauweise, ermöglicht einen hohen Vorfertigungsgrad, was die Baukosten reduziert und die Bauzeit verkürzt. Hier können die Kosten eher im unteren Bereich der genannten Spanne liegen, also bei etwa 1.800 bis 2.200 Euro pro Quadratmeter.

Die Massivholzbauweise, bei der massive Holzelemente wie Brettsperrholz (CLT) verwendet werden, ist in der Regel teurer. Diese Bauweise bietet jedoch erhebliche Vorteile in Bezug auf Wärme- und Schallschutz sowie Langlebigkeit. Die Kosten für ein Haus in Massivholzbauweise können zwischen 2.400 und 2.800 Euro pro Quadratmeter liegen​.

Zusätzlich zu den Baukosten müssen auch die Betriebskosten berücksichtigt werden. Holz hat hervorragende Dämmeigenschaften, was die Heizkosten im Vergleich zu konventionellen Baustoffen wie Beton senken kann. Die bessere Energieeffizienz eines Holzhauses kann zu langfristigen Einsparungen führen, insbesondere in Verbindung mit modernen, energieeffizienten Heizsystemen und Dämmmaterialien.

Ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil von Holzhäusern ist die Möglichkeit einer präzisen Kostenplanung. Da viele Elemente vorgefertigt werden, sind die Baukosten oft besser kalkulierbar und es treten weniger unerwartete Zusatzkosten auf. Diese Planbarkeit und die kürzere Bauzeit können auch indirekt Kosten sparen, beispielsweise durch niedrigere Finanzierungskosten während der Bauphase​.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Holzhäuser in der Anschaffung vergleichbar oder sogar günstiger sein können als Betonbauten, insbesondere wenn man die Betriebskosten und die mögliche Kostensicherheit durch Vorfertigung berücksichtigt. Trotz der höheren Anfangsinvestitionen bei speziellen Bauweisen wie Massivholzbau ergeben sich langfristige wirtschaftliche Vorteile durch Einsparungen bei den Energiekosten und eine höhere Wertstabilität der Gebäude. Dies macht den Bau von Holzhäusern in Österreich nicht nur zu einer ökologisch nachhaltigen, sondern auch zu einer wirtschaftlich sinnvollen Entscheidung​. Lassen Sie sich vor Ort von den Spezialisten für den Holzbau beraten!

Ihr BauCheck-Team

Sie können auch Ihre Anfrage direkt an uns stellen und wir verbinden Sie mit Handwerkern. Alles kostenlos, ohne Provisionen unverbindlich!
Anfrage stellen

weitere Artikel in Projekt-Infos

Skelettbauwerke
13.01.2022 Blockhäuser

Skelettbauwerke

Was sind die Vorteile der Skelettbauweise?
12.01.2022 Blockhäuser

Was sind die Vorteile der Skelettbauweise?