Konstruktive Ausbildung von Fassadenkonstruktionen, Blockhäuser
28.10.2021

Bei einem Skelettbau wird zwischen dem primären Tragsystem, bestehend aus Pfetten und Stützen als Tragelemente für vertikale Lasten (Eigengewicht, Verkehrslast, Schnee) und dem sekundären Tragsystem, bestehend aus Fassadenelementen zur Abtragung von horizontalen Wind- und Stoßlasten bzw. Deckenbalken und Dachsparren zur Abtragung der vertikalen Lasten in das Haupttragsystem (Pfetten, Stützten) unterschieden.

Der Achsenabstand der sekundären Tragelemente liegt üblicherweise unter einem Meter abhängig von den Spannweiten der Decken-, Dach- oder Fassadenschalungen, während die Pfetten und Stützen mit größeren Achsenabständen von 3 bis 6 Meter angeordnet werden können.

Die europäischen Skelettbauweisen werden als „Fachwerk“ von den nordamerikanischen „Rippenbauweisen“ unterschieden. In Europa werden die primären Tragstrukturen (demnach Stützen, Unterzüge, Dachbinder) und die sekundären Tragstrukturen voneinander getrennt, während bei nordamerikanischen Bauweisen auf eine primäre Tragkonstruktion verzichtet wird, damit die sekundären Tragelemente gleichzeitig die Hauptlasten des Gebäudes abtragen. Die beiden Skelettbauweisen unterscheiden sich durch die Querschnittstypen. Bei den europäischen Bauweisen ergeben sich Systeme, die sich durch die Lastkonzentration in große Querschnitte für die Haupttragstruktur und in kleine Querschnitte für die Sekundärelemente unterscheiden. In nordamerikanischen Systemen weisen die Elemente die gleichen Querschnitte auf.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied der beiden Skelettsysteme ist der Montageablauf. Entweder werden Erdgeschoss und Stockwerk nacheinander aufgerichtet, demnach müssen die Stützen so hoch wie die Stockwerke selbst sein und die Balkenlage wird verlegt, bevor die Stützen des nächsten Stockwerks versetzt werden, oder das Haupttragsystem wird mit zwei Stockwerken durchlaufenden Stützen zuerst errichtet und die Balkenlage wird erst später eingebaut.

Eine bauphysikalische optimale Fassadenkonstruktion ist nur dann möglich, wenn keine Konstruktionselemente die innere Dampfbremse durchdringen und wenn sie zusätzlich mit möglichst wenigen Stößen ausgeführt werden können. Die Folge von dieser Konstruktion von zweigeschossigen Bauten ist automatisch eine Konstruktion mit einer außenliegenden Dampfsperre. Die Tragkonstruktion liegt demnach geschützt auf der warmen Innenseite. Die Fassadensprossen müssen zwangsläufig auf der Außenseite liegen, um die Außenhaut befestigen zu können. Die Wärmedämmung liegt außerhalb der Dampfsperre zwischen den Sprossen.

In vielen Fällen ist es empfehlenswert, wenn zuerst das Erdgeschoß inklusive der tragenden Innenwände und der Deckenbalken errichtet wird und erst danach das Geschoß darauf aufgesetzt wird. Die Stützen sind kürzer und handlicher. Die Konstruktion muss deshalb nicht zuerst ausgesteift werden. Außerdem dient die Decke über dem Erdgeschoß auch als Arbeitsplattform beim Errichten des Obergeschoßes, wodurch zusätzliche Gerüste nicht länger notwendig sind.

Die Dampfsperre wird in diesem Fall ebenfalls außen angebracht. Bei einer Verwendung von breiten Bahnen von bis zu zwei Metern wird sich auch die Anzahl der Stöße reduzieren. Eine Standard-Dampfsperre ist üblicherweise eine weiche Folie. Weil diese jedoch schlecht von Pfosten zu Pfosten frei gespannt werden kann, sollte die Folie auf eine feste Unterkonstruktion geheftet werden.

In Bezug auf die Konstruktion von Holzhäuser wenden Sie sich an die Spezialisten vor Ort, die Sie bei Ihrem Bauvorhaben am besten beraten können. Einen ersten Überblick über die erwarteten Kosten bei den Bau von Holzhäusern, erhalten Sie in unserem Baukostenrechner.

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