Mauermörtel, Aufgaben und Anforderungen, Maurer
28.06.2021

Wir sind auf die unterschiedlichen Mauermörtel und deren Einteilung bereits in verschiedenen Artikeln näher eingegangen. In diesem Artikel wollen wir uns die Eigenschaften des Mauermörtels näher ansehen. Ein Mauermörtel muss verschiedene Aufgaben und Anforderungen erfüllen. Je nach den verschiedenen Aufgaben und Anforderungen wählen die Handwerker einen passenden Mörtel aus, der auch für das jeweilige Projekt eingesetzt werden kann.

Aufgaben vom Mauermörtel

Die Aufgaben des Mauermörtels liegen beim Herstellen eines Mauerwerks. Der zusammenhängende Baustoff, das heißt die kraftschlüssige Verbindung zwischen den Mauersteinen ist so herzustellen, dass die Druck-, Zug-, Scher- und Biegebeanspruchungen aufgenommen werden können. Hierfür muss der Mauermörtel den Mauersteinen ein ebenes und vollflächiges Lager geben. Die Zwischenräume zwischen den Mauersteinen sind vollflächig zu füllen, damit der Feuchtigkeitsschutz, Wärmeschutz, Schallschutz und Brandschutz gewährleistet wird. Durch den Mauermörtel müssen auch Maßabweichungen der Steine durch das Verfüllen der 1 bis 2 cm dicken Fugen ausgeglichen werden.

Mauermörtel hat mehrere wichtige Aufgaben im Bauprozess:

  1. Bindemittel für Mauerwerk: Mauermörtel dient als Bindemittel, um einzelne Mauersteine oder -blöcke miteinander zu verbinden. Er sorgt für die strukturelle Integrität des Mauerwerks, indem er die Bausteine fest zusammenhält.

  2. Ausgleich von Unebenheiten: Durch seine plastische Konsistenz beim Auftragen kann Mauermörtel Unebenheiten zwischen den Mauersteinen ausgleichen. Dies ist wichtig für eine gleichmäßige Lastverteilung und die Stabilität des Mauerwerks.

  3. Schutz gegen Feuchtigkeit: Einmal erhärtet, bildet Mauermörtel eine Barriere gegen Feuchtigkeit. Dies trägt dazu bei, das Eindringen von Wasser in das Mauerwerk zu verhindern, was besonders bei Außenwänden wichtig ist.

  4. Thermische und akustische Isolation: Mauermörtel trägt auch zur thermischen und akustischen Isolation bei. Er hilft, Wärme im Gebäude zu halten und Lärm von außen zu dämpfen.

  5. Ästhetische Gestaltung: Mauermörtel kann auch ästhetische Funktionen erfüllen. Durch verschiedene Färbungen und die Art des Auftrags kann er das Erscheinungsbild des Mauerwerks beeinflussen.

  6. Tragfähigkeit erhöhen: Durch die Verbindung der Bausteine trägt der Mörtel zur Gesamttragfähigkeit des Bauwerks bei. Er verteilt Lasten gleichmäßig über das Mauerwerk und verhindert das Auseinanderbrechen einzelner Steine unter Druck.

Diese Eigenschaften machen Mauermörtel zu einem unverzichtbaren Bestandteil im traditionellen und modernen Mauerwerksbau.

Anforderungen vom Mauermörtel

Die Anforderungen an den Mauermörtel sind in den Bestimmungen der ÖNORM B3350 vorgeschrieben, damit der Mauermörtel für beispielsweise tragende Wände verwendet werden kann. Hierfür ist eine Mörtelgruppe M3 notwendig. In unserem Artikel über die Einteilung des Mauermörtels sind wir bereits näher auf die Mörtelgruppen eingegangen. Die Erfüllung der Anforderung in Bezug auf die Vollfugigkeit ist allein von den Frischmörteleigenschaften abhängig.

Ein Frischmörtel muss verformungswillig sein, sodass eine vollflächige Auflagerung und eine ausreichende Verdichtung des Mörtels beim Aufsetzen und Anklopfen des Steines möglich ist, wofür eine plastische Konsistenz des Mauermörtels notwendig ist.

Für wasseraufsaugende Steine muss der Mauermörtel ein höheres Wasserrückhaltevermögen besitzen. Wenn das Wasser zu schnell verdunstet, kann das Bindemittel eventuell nicht vollständig erhärten.

Eine weitere Anforderung an den Mauermörtel ist die Lagerstabilität. Über die Zeitspanne des Lagerns im Arbeitsgefäß muss die Verformungswilligkeit, das Wasserrückhaltevermögen und die Haftungsfähigkeit erhalten bleiben.

Unter dem Begriff Grünstandsfestigkeit versteht man die spontane Festigkeit des Mauermörtels nach dem Einbringen in die Lagerfuge und dem Anklopfen des Mauersteins. Sie wird durch das Wassersaugen der Steine erhöht und durch gemischtkörnigen Aufbau des Zuschlags begünstigt.

Kosten vom Mauermörtel

Der Preis für die Mörtel ist relativ niedrig. Die Kosten für Mauermörtel in Österreich variieren je nach Art und Verwendungszweck. Die meisten Trockenmörtel kosten zwischen 6 und 10 Euro pro 40 kg Sack. Spezialmörtel, wie Leichtmauermörtel oder Trasskalkmörtel, die für spezifische Anwendungen wie Natur- und Bruchsteinmauern verwendet werden, können bis zu 15 Euro pro 30 kg Sack kosten. Die Wahl des passenden Mörtels sollten Sie mit den Maurern in Ihrer Region besprechen, die Sie bei Ihrem konkreten Projekt am besten beraten können. Sollten Sie weitere Informationen zu Preisen und Kosten für Dienstleistungen beim Bau suchen, nutzen Sie als Erst-Information unseren Baukostenrechner für Mauerer-Arbeiten

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