Mauerwerkskonstruktionen - Material für Wände, Maurer
06.02.2020

Entschließt man sich für den Bau eines Hauses, hat man viele Entscheidungen zu treffen. Spätestens nach dem Bau der Fundamente muss man wählen, welches Material für die Wandkonstruktionen verwendet werden soll. Der Markt bietet unterschiedliche Optionen, wie klassische Ziegel, Porenbeton, Betonblöcke oder Schalungsziegel. Dieser Artikel soll einige Eigenschaften der unterschiedlichen Varianten aufzeigen.

Die Wandkonstruktion

Möchte man ein Haus bauen, sollte man sich über verschiedene Mauerwerkskonstruktionen informieren. Denn die Wandkonstruktion ist entscheidend für die Eigenschaften des Neubaus. Die Wand muss sowohl Tragfähigkeit als auch Wärmedämmung gewährleisten. Die Statik gibt die nötige Information über die Tragfähigkeit. In der Regel kann man jedoch davon ausgehen, dass eine klassische Wand etwa 20 cm dick sein muss, um eine Höhe von 4,5 Metern zu tragen. Ebenso muss der Sturz über den Öffnungen bedacht werden. Die Bauphysik berechnet die Wärmeleitfähigkeit und gibt Auskunft über die Funktionen unterschiedlicher Materialien. Die Praxis hat gezeigt, dass es günstiger ist, eine dünnere Wand zu bauen und zusätzliche Wärmedämmung zu installieren.

Die Ziegel

Ziegelsteine werden bereits seit tausenden Jahren für den Bau verwendet. Jedoch hat sich die Produktion und Verlegung stark verändert. Ziegel werden weiterhin von Hand verlegt, jedoch aus deren ursprünglicher Form haben sich Ziegelblöcke mit Rillen entwickelt. Diese Art von Ziegeln weisen Tonwaben auf, wodurch der Wärmewiderstand deutlich erhöht wird. Die Technik ermöglicht auch den Einsatz von polierten Ziegeln, welche mit Polyurethan-Klebstoff verklebt werden. Ziegel gibt es jedoch in verschiedenen Dicken. Es sind beispielsweise Dicken von 38, 30, 25, 20 oder für Trennwände auch 10 cm verfügbar. Die Wärmeleitfähigkeit ist bei Ziegeln gering, zum Beispiel bei 38 cm λ = 0,139. Bei 20 cm λ = 0,33 W/mK.

Die Kosten für Modul-Ziegelsteine mit einer Dicke von 20 cm liegen bei etwa 60€/m³, wo hingegen dünnere Module mit 10 cm etwas teurer sind und circa 100€/m³ kosten.

Mit der statischen Tragfähigkeit ist nicht zu spaßen und Sie sollten darauf achten, woher Sie die Ziegel beziehen. Nicht verifizierten Herstellern, die mit besonders niedrigen Preisen werben, sollte man keinen Glauben schenken.

Der Porenbeton

Auf unserem Markt gibt es seit vielen Jahren Porenbeton, vor allem vertrieben von der Schweizer Firma Siporex AG. Welche Eigenschaften hat Porenbeton? Porenbeton entsteht, indem in eine Masse aus Sand, Kalk, Zement und Gips mit hohem Druck Luft eingespritzt wird. Durch die homogene Verteilung an Luftblasen in dieser Art von Beton werden die Wärmedämmungseigenschaften erhöht. Entsprechend den Tonziegeln ist Porenbeton gesundheitsfreundlich und umweltschonend.

Porenbeton kann sehr einfach verarbeitet werden. Porenbeton kann auf beiden Seiten mit einer dünnen Schicht Klebemörtel verklebt werden und aufgrund seiner Homogenität können leicht Kanäle für Rohre und Kabel geschaffen werden. Ein Nachteil des Porenbetons ist dessen Zerbrechlichkeit, welcher beim Verbau durch eine Abschlussschicht entgegengewirkt wird. Dem Porenbeton wird aufgrund seiner Porosität eine größere Absorptionsfähigkeit nachgesagt, jedoch hat dieser in einigen Fällen sogar eine geringere kapillare Absorptionsfähigkeit als Ziegelsteine. Porenbeton kann in Form von Blöcken und Platten gekauft werden. Die Dicke der Wandblöcke kann 20, 25 und 30 cm betragen. Sie weisen eine geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,096 und 0,12 W/mK auf.

Um eine Entscheidung zwischen Porenbeton und Ziegeln zu treffen, sollte man sich über die Kosten und Nutzen für das jeweilige Projekt im Klaren sein.

Die Betonziegel

Betonziegel weisen sich durch ihre hohe Tragfähigkeit aus und werden aus Spezialbeton hergestellt. Diese werden vor allem für Keller und bei der Ausführung vertikaler Verbindungen verwendet. Die Blöcke besitzen eine Zellstruktur, welche meist 6 bis 12 Zellen aufweist. Die Besonderheit der Betonziegel liegt in deren genauen Ausführungsmöglichkeit, da diese mit einer Gießform hergestellt werden. Diese Ziegel können auf die „Fuge“ platziert werden, wobei auf Fassadenputz verzichtet werden kann.

Schalungsziegel

In den letzten Jahren gibt es neben den traditionellen Materialien auch immer mehr neue Baustoffe und Technologien. Immer häufiger ersetzten Schalungsziegel die klassischen Ziegelsteine. Darunter gibt es Zementfaserschalungsziegel, wobei Holzfaser mit Zement verbunden ist und somit ein natürliches Baumaterial geschaffen wird. Faserzementziegel können schnell und einfach verbaut werden und bieten überdies eine günstige Variante. Das Haus kann atmen, da die Wände dampfdurchlässig sind. Schalungsziegel für Innenräume sind meist um 40% günstiger als Schalungsziegel für den Außenbereich.

Es gibt auch Schalungsziegel aus Polystyrol oder einem anderen Hartschaum. Die Ziegel mit Rillen und Knöpfen werden wie „Lego“-Steine verlegt. Sie sind hohl, dünner auf der Innenseite und dicker auf der Außenseite. In den hohlen Teil wird Beton gegossen und die Bewehrung installiert. Der Ziegel bietet somit selbst die Schalung, wobei auf eine zeit- und kostspielige Verschalung verzichtet werden kann.

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