richtige Untergrundvorbereitung für Asphaltierungen, Asphalt
22.08.2024

Eine sorgfältige Untergrundvorbereitung ist der Schlüssel zu einer langlebigen und belastbaren Asphaltoberfläche. In Österreich, wo klimatische Herausforderungen wie Frost und starke Niederschläge zu berücksichtigen sind, ist die korrekte Ausführung dieser Arbeiten besonders wichtig. Hauseigentümer sollten bei der Planung und Durchführung einer Asphaltierung stets Fachleute hinzuziehen, um sicherzustellen, dass der Untergrund den spezifischen Anforderungen entspricht und die Asphaltierung optimal gelingt. Dieser Artikel beleuchtet die wesentlichen Schritte und Überlegungen, die bei der Untergrundvorbereitung für die Asphaltierung berücksichtigt werden sollten.

Bedeutung der Untergrundvorbereitung

Der Untergrund ist das Fundament jeder asphaltierten Fläche. Ein gut vorbereiteter Untergrund sorgt für Stabilität, verhindert spätere Schäden wie Risse oder Senkungen und verlängert die Lebensdauer der Asphaltoberfläche erheblich. Gerade in Österreich, wo klimatische Bedingungen wie Frost und starke Niederschläge eine Rolle spielen, ist eine sorgfältige Vorbereitung unerlässlich.

Auskofferung des Untergrunds

Der erste Schritt in der Untergrundvorbereitung ist das sogenannte Auskoffern. Hierbei wird der Boden bis zu einer Tiefe von etwa einem Meter ausgehoben, um Platz für die verschiedenen Schichten des Unterbaus zu schaffen. Diese Tiefe ist notwendig, um eine ausreichende Stabilität zu gewährleisten, insbesondere in Gebieten mit frostgefährdetem Boden. Für das Auskoffern werden in der Regel Bagger verwendet, da manuell nur schwer eine gleichmäßige Tiefe erreicht werden kann. Lesen Sie für weitere Informationen in diesem Zusammenhang unseren Artikel Frostkoffer im Straßenbau.

Schichtenaufbau des Untergrunds

Der Unterbau besteht aus mehreren Schichten, die jeweils spezifische Funktionen erfüllen:

  • Grundschicht: Diese erste Schicht besteht häufig aus verdichtetem Bitumenkies, der eine stabile Basis für die weiteren Schichten bietet. Sie muss sorgfältig verdichtet werden, um Setzungen zu vermeiden.
  • Binderschicht: Diese Schicht sorgt für eine Verbindung zwischen der Grundschicht und der oberen Tragschicht. Sie besteht ebenfalls aus verdichtetem Material und trägt zur gleichmäßigen Lastverteilung bei.
  • Obere Tragschicht: Diese Schicht stellt die direkte Unterlage für die Asphaltdecke dar und muss besonders eben und stabil sein. Hierfür wird oft ein Schotter-Sand-Gemisch verwendet, das wiederum verdichtet wird.

Jede dieser Schichten muss exakt ausgeführt und nach dem Einbringen sorgfältig verdichtet werden. Die Verdichtung erfolgt in der Regel mit schweren Rüttelplatten oder Walzen.

Besondere Anforderungen an den Untergrund

Ein besonderer Aspekt bei der Untergrundvorbereitung in Österreich ist die Berücksichtigung von Frostschutzmaßnahmen. Der Boden muss so vorbereitet werden, dass keine Feuchtigkeit in die unteren Schichten eindringt und dort gefriert, was zu Frostaufbrüchen und Schäden an der Asphaltoberfläche führen könnte. Dafür wird oft eine zusätzliche Frostschutzschicht eingebaut, die aus grobem, frostunempfindlichem Material besteht.

Alternativen und Sonderlösungen

In bestimmten Fällen, beispielsweise bei sehr schwierigen Bodenverhältnissen oder bei besonderen ästhetischen Anforderungen, kann es sinnvoll sein, Alternativen zur klassischen Asphaltierung in Betracht zu ziehen. Eine Möglichkeit ist die Verwendung von Spezialasphalten, die auf eine Betonplatte aufgebracht werden können, wodurch der aufwendige Unterbau teilweise umgangen werden kann. Diese Methode ist jedoch eher die Ausnahme und wird vor allem bei hochspezialisierten Anwendungen eingesetzt.

Kosten für die Untergrundvorbereitung

Die Kosten für die Untergrundvorbereitung bei der Asphaltierung einer Einfahrt in Österreich variieren je nach verschiedenen Faktoren, darunter die Größe der Fläche, die Art des Bodens und die spezifischen Anforderungen an die Tragfähigkeit und den Frostschutz. Hier sind einige wesentliche Kostenpunkte, die berücksichtigt werden sollten:

  1. Auskofferung und Erdarbeiten:

    • Das Ausheben des Bodens bis zu einer Tiefe von etwa einem Meter ist erforderlich, um Platz für den Unterbau zu schaffen. Dieser Prozess kann zwischen 15 und 25 Euro pro Quadratmeter kosten, abhängig von der Zugänglichkeit der Fläche und den Bodenverhältnissen​.
       
  2. Grundschicht (Verdichteter Bitumenkies):

    • Die Grundschicht aus verdichtetem Bitumenkies sorgt für die Stabilität der oberen Schichten und kostet etwa 5 bis 10 Euro pro Quadratmeter. Diese Schicht muss besonders gut verdichtet werden, was zusätzliche Kosten verursachen kann​.
       
  3. Binderschicht und obere Tragschicht:

    • Die Herstellung und Verdichtung der Binderschicht sowie der oberen Tragschicht liegen preislich zwischen 10 und 15 Euro pro Quadratmeter. Diese Schichten sind entscheidend für die Tragfähigkeit der asphaltierten Fläche.
       
  4. Frostschutzschicht:

    • In frostgefährdeten Gebieten ist eine zusätzliche Frostschutzschicht notwendig, die aus grobem Material besteht und etwa 5 bis 8 Euro pro Quadratmeter kosten kann.
       

Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Untergrundvorbereitung in der Regel auf 30 bis 55 Euro pro Quadratmeter, abhängig von den spezifischen Anforderungen und der Komplexität der Arbeit. Diese Kosten sind vor der eigentlichen Asphaltierung notwendig und entscheidend für die Langlebigkeit und Qualität des Asphaltbelags​. Weitere Richtpreise finden Sie in unserem Baukostenrechner für den Erdbau, Baukostenrechner für den Straßenbau und den Baukostenrechner für die Asphaltierung.

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