Kompost-Toilette als Beitrag zur Nachhaltigkeit, Kleinkläranlagen
06.08.2021

Täglich werden unzählige Liter an Trinkwasser bei der Toilettenspülung verbraucht. Diese könnten aber bei einer Nutzung von Kompost- beziehungsweise Trockentrenntoiletten ohne Probleme eingespart werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden diese Toilettentypen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich immer gefragter.

Funktion der Komposttoilette

Bei verschiedenen Varianten der Komposttoilette handelt es sich um Toiletten, welche ohne Wasserspülung und ohne Einsatz von Chemikalien funktionieren. Dies klingt aufs Erste eventuell mittelalterlich, kann jedoch ganz im Gegenteil einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung der Kanalisation, der Kläranlagen und Deponien leisten. Mögliche Schadstoffe werden auf natürliche Weise vermieden beziehungsweise abgebaut und der entstehende Kompost kann als Dünger Verwendung finden. Kompost-Toiletten sind somit eine nachhaltige Alternative zu den herkömmlichen Wasserspültoiletten, insbesondere in Gebieten, wo Wasser knapp oder teuer ist. Aber auch generell im Sinne der Ressourcenschonung bieten sie einige Vorteile.

Wie kann man sich eine Komposttoilette vorstellen?

Das Prinzip der Komposttoilette ist relativ unkompliziert. Bei einer Kompost-Toilette wird menschlicher Abfall in eine Art von Humus umgewandelt, der dann in vielen Fällen wieder dem Boden zugeführt werden kann. Der Prozess der Kompostierung tötet die meisten Krankheitserreger ab und erzeugt ein Endprodukt, das in der Landwirtschaft oder im Gartenbau genutzt werden kann. Dadurch wird der Kreislauf der Nährstoffe geschlossen und der Abfall wird in etwas Nützliches umgewandelt.

Im Prinzip gibt es verschiedene Modelle, deren Nutzung sich jedoch unwesentlich von Wassertoiletten unterscheidet. Bei einfacheren Lösungen werden die Ausscheidungen mit Sägespänen, Rindenmulch oder ähnlichem saugfähigen, kompostierbarem Material bedeckt und der Behälter manuell entleert. Der Inhalt kann dann entweder im Komposter im Garten landen oder bei einer Sammelstelle. Es gibt Modelle, bei welchen der Komposter bereits integriert ist und der fertige Kompost direkt entnommen werden kann. Diese Variante ist jedoch meist nicht für die ständige Nutzung einer Großfamilie ausgelegt, da der Kompost Zeit braucht, um zu reifen. Die umweltfreundlichste Variante ist die sogenannte Trockentrenntoilette. Bei dieser werden flüssige und feste Ausscheidungen von vornherein getrennt, wodurch die festen Bestandteile einfacher kompostiert und die flüssigen sofort abgeleitet werden können. Durch diese sofortige Trennung wird zudem die Geruchsbelastung im Vergleich zu Sammeltanks reduziert. Im Allgemeinen ist der Geruch bei Komposttoiletten bei ordnungsgemäßer Nutzung ohnehin kein Problem, da viele mit Unterdruck und einem Abluftsystem funktionieren, sodass schlechte Gerüche sofort abtransportiert werden.

Einsatz von Kompost-Toiletten

Der Einsatz von Kompost-Toiletten ist nicht nur im privaten Bereich sinnvoll. Sie werden auch in öffentlichen Einrichtungen, insbesondere in Nationalparks oder anderen Gebieten, in denen es schwierig ist, eine herkömmliche Abwasserinfrastruktur aufzubauen, immer beliebter. Es gibt allerdings auch Herausforderungen und Einschränkungen, die berücksichtigt werden müssen. Dazu gehören zum Beispiel die regelmäßige Wartung und Leerung der Kompost-Toiletten, was insbesondere in öffentlichen Einrichtungen eine logistische Herausforderung darstellen kann. Zudem ist die Akzeptanz in der Bevölkerung für solche Systeme oft noch nicht so hoch wie für traditionelle Toiletten, was vor allem eine Frage der Gewöhnung und des Bewusstseins für Nachhaltigkeitsfragen ist.

Trotz dieser Herausforderungen bietet die Kompost-Toilette eine vielversprechende Möglichkeit, den Wasserverbrauch zu reduzieren und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Sie stellt eine realistische und praktische Option für viele verschiedene Anwendungen dar, von Einzelhäusern bis hin zu öffentlichen Einrichtungen. In Kombination mit einer Pflanzenkläranlage, hilft eine Komposttoilette nicht nur Trinkwasser zu sparen, sondern erweist sich aus ökologischer und hygienischer Sicht als äußerst sinnvoll. Nicht nur für Regionen, in denen ohnehin kein Kanalanschluss möglich ist, sondern vielleicht sogar in Ihrem Gartenhäuschen oder Wohnhaus. Zusätzliche Informationen zu Kosten in der Baubranche können Sie unserem Baukostenrechner entnehmen.

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