Estrich: Welchen sollte man wählen?, Estrich
07.02.2020

Estriche sind ein wichtiger Bestandteil der Vollendung des Bodens und eignen sich für die Begradigung der Oberflächen. Man kann auch mit geneigten Estrichen das Abfließen von Wasser ermöglichen oder man kann Sie als Strukturelement oder Oberfläche für schwere Lasten benutzen. Wie viel kostet ein Estrich? Welche Arten gibt es?

Estricharten

Bei der Auswahl des richtigen Estrichs für ein Bauvorhaben spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Estrich dient als Untergrund für Bodenbeläge und wird aus verschiedenen Materialien und in unterschiedlichen Verfahren hergestellt. Üblicherweise unterscheidet man zwischen Baustellenestrich, Fließestrich und Trockenestrich. Es gibt Verbundestrich, der direkt auf den Betonboden verlegt wird und sich mit diesem verbindet. Zudem gibt es den schwimmenden Estrich, welcher keinen direkten Kontakt mit dem Boden hat.

Von der Unterschicht sind Estriche mit mindestens 4 mm Fugen getrennt, wobei meistens Styrodur für die Trennung verwendet wird. Die empfohlene Mindeststärke des Estrichs beträgt 4 bis 5 cm und für die Trennschicht werden Polyethylen-Folien verwendet, die durchgehend verlegt werden müssen. Die Folienbänder müssen sich beim schwimmenden Estrich überlappen. Für Neubauten und für Sanierungen werden meist sogenannte Fließestriche verwendet, die über der Dämmung geformt werden. Die Dämmschicht selbst sollte 1 cm dick sein und es wird in der Regel zusätzlich ein druckfester Styrodur mit einer Stärke von 4-6 cm installiert.

Bindemittelarten

Neben der Unterscheidung nach Einbauarten, kann Estrich auch anhand der Materialzusammensetzung unterschieden werden. Zementestrich ist der am häufigsten verwendete Estrichtyp. Er besteht aus Zement, Sand, Wasser und gegebenenfalls Zusatzstoffen und wird aufgrund seiner guten Festigkeit und Haltbarkeit oft eingesetzt. Calciumsulfat wird häufig für Anhydritestrich verwendet. Es hat eine geringere Schwindneigung und ermöglicht eine sehr ebene Oberfläche. Ein Calciumsulfat-Estrich ist unempfindlich gegen Feuchtigkeit und ist im Innen- und Außenbereich anwendbar. Bitumen wird als Bindemittel für Gussasphaltestrich verwendet. Es ist wasserabweisend und sorgt für eine hohe Druckfestigkeit. Estriche können von Hand oder maschinell gemischt werden, wobei eine mechanische Herstellung des Estrichs besser ist, da das Material dadurch sehr homogenen wird.

Verstärkung des Estrichs

Die Verstärkung des Estrichs dient dazu, dessen Festigkeit und Stabilität zu erhöhen. Eine Festigkeit des Estrichs ist wichtig und es ist empfehlenswert, dass jeder installierte Estrich verstärkt wird, der dicker als 4,5 cm ist. Üblicherweise werden Estriche mit geschweißten Gittern verstärkt, welche an der Unterseite des Bodens montiert werden, um die Rissbildung zu verhindern. Diese Stahl- oder Kunststoff-Bewehrung wird in den Estrich eingebaut, um dessen Tragfähigkeit zu erhöhen. Dies ist besonders bei großen Spannweiten oder hohen Belastungen sinnvoll. Faserarmierung hingegen besteht aus kurzen Fasern aus Metall und Polypropylen, die dem Estrich zugegeben werden. Sie verbessern die Zugfestigkeit und reduzieren das Risiko von Rissbildung. Armierungsgitter können aus Stahl oder Kunststoff bestehen und werden auf der Oberläche des Estrichs verlegt. Sie dienen dazu, die Lastverteilung zu verbessern und die Rissbildung zu reduzieren.

Preis des Estrichs

Die Kosten für Estrich variieren je nach Art, Bindemittel und Verstärkungsmethode. Zementestrich ist in der Regel kostengünstig, wobei die Preise je nach Zusammensetzung und Verstärkung variieren können. Die Kosten liegen in der Regel zwischen 15 und 25 Euro pro Quadratmeter. Anhydritestrich ist aufgrund seiner speziellen Eigenschaften und Anwendungsbereiche etwas teurer als Zementestrich. Die Kosten liegen in der Regel zwischen 20 und 30 Euro pro Quadratmeter. Gussasphaltestrich ist aufgrund seiner wasserabweisenden Eigenschaften und der Verwendung von Bitumen als Bindemittel in der Regel teurer als die anderen Estricharten. Die Kosten liegen zwischen 30 und 45 Euro pro Quadratmeter. Magnesiaestrich ist aufgrund seiner speziellen Eigenschaften und Anwendungsbereiche ebenfalls teurer als Zementestrich. Die Kosten liegen in der Regel zwischen 25 und 35 Euro pro Quadratmeter.

Ausführung des Estrichs

Die Wahl des richtigen Estrichs hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem gewünschten Verwendungszweck, den Anforderungen an Festigkeit und Stabilität, sowie dem verfügbaren Budget. Zementestrich ist aufgrund seiner Vielseitigkeit und Kosteneffizienz die gängigste Wahl für viele Bauvorhaben. Anhydritestrich und Magnesiaestrich sind aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften in bestimmten Anwendungsbereichen wie Fußbodenheizungen oder erhöhten Schallschutzanforderungen sinnvoll. Gussasphaltestrich eignet sich besonders für Feuchträume und Außenbereiche.

Es ist ratsam, sich vor der Entscheidung für einen Estrich von einem Fachmann beraten zu lassen, um die beste Lösung für das jeweilige Bauvorhaben zu finden. Arbeiten im Bereich von Estrichen werden von Baufirmen und hierfür spezialisierten Unternehmen angeboten. Auf der BauCheck Plattform bieten wir Ihnen eine Auswahl von passenden Auftragnehmern für Estriche an.

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