Estrichmörtel, Estrich
08.06.2021

Je nach Fußbodenaufbau wird der Estrich unter dem Bodenbelag in einer Stärke zwischen 1 und 8 cm verlegt. Der Estrich gleicht Unebenheiten im Boden aus. Wir sind in verschiedenen Artikeln bereits näher auf den Estrich sowie auf die Materialien unterhalb des Estrichs und dessen Aufbau näher eingegangen. In diesem Artikel wollen wir uns der Einteilung der verschiedenen Estriche und den Anforderungen widmen, die an den Estrich gestellt werden.

Allgemeines

Der Estrichmörtel wird entweder fest mit dem Untergrund verbunden, was als Verbundestrich bezeichnet wird oder auf einer Zwischenschicht als fließender oder schwimmender Estrich verlegt. Der Estrich kann ein- oder mehrschichtig sein, verteilt die Last und bietet wärmedämmende und schalldämmende Eigenschaften.

Je nach Ausführung können Estriche als Boden verwendet werden oder durch Bodenbeläge wie beispielsweise Fliesen, Parkett, Kunstharz usw. verdeckt werden. Die Verbesserung der Beanspruchbarkeit wird durch die Mörtelzusammensetzung, Oberflächenbehandlung oder eine Beschichtung erreicht. Die Oberflächenbehandlung erfolgt beispielsweise durch die sogenannte Fluatierung bei welcher mittels Salzen, der austretenden Kalk verkieselt und die Poren geschlossen werden oder durch die Imprägnierung, bei welcher die Oberfläche durch Kunststoff- oder Kunstharz getränkt wird.

Einteilung der Estriche

Der Verwendungszweck kann in die Untergruppen des Nutzestrichs, Unterlagsestrichs und verlegefertigen Unterlagsestrichs aufgeteilt werden. Der Estrich wird

  • schwimmend (frei beweglich, durch eine Dämmschicht von mindestens 10 mm von Untergrund und mindestens 4 mm Fugen von Bauteilen getrennt),
  • gleitend (frei beweglich, durch eine Folie vom Untergrund und mindestens 4 mm Fugen von den Bauteilen getrennt),
  • als Verbundestrich (kraftschlüssig mit Untergrund verbunden) oder
  • bewehrt (mindestens 5 mm Dicke mit Bewehrungsmatten) verlegt.

Die Anhydritestriche sind nicht hydraulische Bindemittel. Alternativ können Gipsestriche, Magnesitestriche, Gußasphaltestriche, Kaltbitumenestriche, kunstharzmodifizerte Estriche und Fließestriche (Fließmittelzusatz) verwendet werden.

Anforderungen

Der Estrich wird je nach Verlegart, Festigkeit, Abrieb, Nenndicke, Art der Verdichtung, Nachbehandlung, Festigkeitsklasse, Beständigkeit, Haftung, Bewehrung, Fugen, Dämmschicht, Gefälle, Betongüte und Zementgehalt gewählt. Schwimmende Estriche werden nur in geschlossenen Räumen verwendet. Für den schwimmenden Estrich sollte ein Überprüfen der Druckfestigkeit, Bruchkraft, Bewehrung, Trittschallschutz durch einen Dämmstoff bedacht werden. Der Rohfußboden muss bei einem Verbundestrich und einer Unebenheit gespachtelt werden, da dies nicht mit dem Estrich ausgeglichen werden kann.

Kosten

Der Preis für einen Estrich pro Quadratmeter hängt von den Gegebenheiten auf der Baustelle und der Art des Estrichs ab, der verlegt werden soll. Da der Arbeitsaufwand und das Anbringen des Estrichs von kleinen Flächen unter 50 m2 fast gleich groß ist, werden kleine Flächen pro Quadratmeter sehr teuer sein. Bei größeren Flächen sollten Sie mit Kosten um die 10 Euro pro Quadratmeter bei einer Estrichstärke von 5 cm rechnen. Nutzen Sie unseren Baukostenrechner für verschiedene Richtwerte oder kontaktieren Sie die Estrichverleger vor Ort für eine genaue Angebotslegung für Ihr konkretes Bauvorhaben.

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