Welchen Mörtel sollte man wählen?, Innenputz
30.06.2021

Ein Putzmörtel muss gleichmäßig gut am Putzgrund haften und die einzelnen Putzlagen miteinander gut verbinden. Innerhalb der einzelnen Lagen sollte der Putzmörtel ein gleichmäßiges Gefüge besitzen. Zusätzlich müssen die Festigkeitseigenschaften, der Wasserdurchlässigkeit und die Oberflächenbeschaffenheit dem Verwendungszweck entsprechen. In der ÖNORM B 2210 und ÖNORM B 3340 werden die Putze im Bezug auf ihre Feuchtigkeitsbeanspruchung und Festigkeitsanforderung in Gruppen unterteilt, welche sich zum Teil auch im Baumarkt beim Kauf des Baumaterials wiederfinden lassen. In diesem Artikel wollen wir Ihnen diese Gruppen und Abkürzungen auf dem Material vorstellen.

Eine Feuchtigkeitsbeanspruchungsgruppe ist nach der Art der Belastung mit dem Buchstaben „W“ und einer Nummer von 1 bis 4 gekennzeichnet.

  • W1 bietet erhöhten Luftfeuchtigkeitsschutz, verträgt kein Tauwasser und ermöglicht ein periodisches feuchtes Wischen. Der Einsatzbereich von W1 sind der Flurbereich, WC und Stiegenhäuser.
  • W2 bietet kurzzeitig hohen Schutz vor Luftfeuchtigkeit und eventuell auch Tauwasser. Das Reinigen erfolgt durch feuchtes Wischen bzw. eine periodische Nassreinigung. Diese Gruppe an Putz wird für Küchen und Badezimmer verwendet.
  • W3 bietet kurzzeitig hohen Schutz vor Luftfeuchtigkeit und Tauwasser. Eine periodische Nassreinigung ist möglich. Diese Gruppe an Putz wird üblicherweise für Duschen und Spritzwasserbereiche verwendet.
  • W4 bietet länger erhöhten Schutz vor Luftfeuchtigkeit und Tauwasser und kann täglich intensiv gereinigt werden. Der Einsatzbereich sind Küchen, Duschanlagen und Waschküchen.

Die Festigkeitsanforderungen vom Putz werden in der ÖNORM 3340 in drei größere Gruppen nach der Mörtelart aufgeteilt.

  • Mörtelgruppen A und B sind Fertigmörtel mit nicht hydraulischen Erhärtungsvermögen mit einer Biegezugfestigkeit von unter 0,4 N/mm² und einer Druckfestigkeit von unter 1,0 N/mm².
  • Mörtelgruppe C sind Fertigmörtel mit hydraulischen Erhärtungsvermögen mit einer Biegezugfestigkeit von unter 1,0 N/mm² und einer Druckfestigkeit von unter 2,5 N/mm².
  • Mörtelgruppe 1 sind Fertigmörtel mit hohem Wärmedämmvermögen mit einer Biegezugfestigkeit von unter 0,6 N/mm² und einer Druckfestigkeit von unter 1,5 N/mm².

Zusätzlich werden die Putzmörtel nach DIN 18550 nach deren Art des Bindemittels in fünf Gruppen unterteilt.

  • P I sind Mörtel, die Luftkalke, Wasserkalke und hydraulische Kalke als Bindemittel nutzen.
  • P II sind Mörtel, die hochhydraulische Kalke, Putz- und Mauerbinder und Kalk-Zement-Gemische als Bindemittel nutzen.
  • P III sind Mörtel, die Zement als Bindemittel nutzen.
  • P IV sind Mörtel, die Baugipse ohne und mit Anteil an Baukalk als Bindemittel nutzen.
  • P V sind Mörtel, die Anhydritbinder ohne und mit Anteilen an Baukalk als Bindemittel nutzen.

Preis

Der Preis vom Mörtel ist je nach Einsatzbereich unterschiedlich. Der Preis des Materials ist relativ gering und kostet nur wenige Euro pro 40 kg Packung im Baumarkt. Die Kosten werden von der jeweiligen Ausführungsschwierigkeit abhängen. Man sollte jedoch mit Kosten von ungefähr 20 EUR/m² für das Verputzen durch eine Fachkraft rechnen. Verputzarbeiten können bei schwieriger Ausführung jedoch auch das Doppelte pro Quadratmeter kosten. Weitere Informationen zu den Kosten und Preisen im Baubereich bietet unser Baukostenrechner.

Wir empfehlen Ihnen, bevor Sie sich für eine Art von Putz entscheiden, sich von einem Profi vor Ort beraten zu lassen, um spätere Probleme zu vermeiden.

Lesen Sie auch unsere Artikel über InnenputzAußenputz oder über die Wahl zwischen Hand- und Maschinenputz.

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