Konstruktionsregeln beim Holzbau, Tischler
20.10.2021

Die Konstruktionen beim Holzbau sind nicht einfach. Die Kunst dieses Fachwerks liegt bei der korrekten Verwendung der Verbindungsmittel. Die Steifigkeit der Bauteile und die Anzahl der Verbindungsmittel sowie die Querschnitte der Holzteile müssen aufeinander auf eine Art und Weise angepasst werden, damit es weder zu spröden Holzbrüchen, was eine Folge zu steifer Verbindungsmittel wäre, noch zu großen Verformungen kommt, welche durch zu wenig weiche Verbindungsmittel entstehen.

Die optimalen Lösungen der Verbindungen sollten derart weich sein, dass sie unter der Gebrauchslast die zulässigen Verformungen gerade erreichen, jedoch noch ausreichend hohe Sicherheiten vor Holzbrüchen aufweisen. Gleichzeitig sollten die Verbindungen jedoch so steif sein, dass sie nach Überschreiten der Gebrauchslast noch Laststeigerungen zulassen. Derartige Verbindungen weisen wesentlich höhere Sicherheiten auf als zu steife Verbindungen, da diese auf den Holzbruch dimensioniert sind.

Wir sind auf die unterschiedlichen Holzverbindungen in unseren Artikeln Varianten von Holzverbindungen I und Varianten von Holzverbindungen II bereits näher eingegangen. Ein weiterer Artikel auf unserer Plattform erklärt auch den Unterschied der Verbindungsmittel und den Unterschied von Leim und Nägeln als Verbindungsmittel bei Holz.

Die wichtigsten Verbindungsmittel für den typischen Holzbau sind Nägel und Stabdübel. Ein Ringdübel benötigt aufgrund der geringen Tiefenwirkung große Anschlussflächen und schwächt gleichzeitig die Holzquerschnitte. Einpressdübel oder Nagelplatten aus beispielsweise Mennig benötigen geringe Anschlussflächen, jedoch ist ihre Tiefenwirkung begrenzt, sodass sie nur bei schmalen Holzquerschnitten mit Breiten von 6 bis 8 cm sinnvoll sind.

Nägel und Stabdübel ergeben bei großen anzuschließenden Kräften sehr geringe Anschlussflächen. Die Querschnittsschwächung ist gleichzeitig sehr gering und bei entsprechender Wahl des Durchmessers können Tiefenwirkungen erreicht werden. Das Tragverhalten von Nägeln und Stabdübeln kann durch verschiedene Maßnahmen zusätzlich erhöht werden.  Wenn beispielsweise hochfeste Stähle zum Einsatz kommen, erhöht sich die Tiefenwirkung und bei gleicher Last ergeben sich geringere Lochdurchmesser und damit auch geringere Querschnittsschwächungen.

Eine bessere Lasteinteilung im Holz ergibt sich durch ein Vorbohren des Holzes durch eine Verwendung von Knotenplatten und durch das Verstärken des Holzes im Lochbereich. Hierfür werden die Nadellöcher mit Leim, Vergütungen und Lasteinleitungsbereichen durch Materialien mit höherer Lochleibungsfestigkeit eingesetzt.

Je nach Projekt kann Sie ein Tischler oder Zimmerer über die korrekte Holzverbindung für die jeweilige Konstruktion am besten vor Ort beraten. Nutzen Sie unseren Baukonstenrecher, um nach Richtpreisen und ungefähren Preiseinschätzungen für die Kosten beim Bau zu suchen. 

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